Möge die Macht mit uns Männern sein
Wenn Männer in der Küche Dampf machen, dann steckt sicher ein Plan dahinter. Nur: Welcher? Und vor allem: Was haben sie davon?
Am 8. März ist Weltfrauentag. Da gibt es aus kulinarischer Sicht viel zu sagen: Noch nie wurden Frauen von Männern so gnadenlos in die Enge getrieben, wie bei der Operation „Kitchen Storm“. Diese ist weitgehend abgeschlossen und die Frau hat ihre Vormachtstellung am Herd eingebüßt.
Wie es sich für Spezialkräfte gehört, haben wir Männer die Eroberung dieses strategisch wichtigen Lebensraums generalstabsmäßig geplant und durchgezogen. Zunächst wurde der Brückenkopf gesichert: Das war der Griller. Wir bezogen Stellung und wendeten alle vier Minuten ein Stück Fleisch. Mit stupidem Grinsen und ständigem Biertrinken täuschten wir Harmlosigkeit vor. Das war genial! Keine Frau nahm uns ernst. Dann ließen wir Grillspezialgeräte wie Grillzangen mit LED-Lampen, Marinadeinjektoren und mechani- sche Grillrostheber einsickern. Währenddessen lockten wir unsere Frauen mit der Aussicht auf Karriereleitern im Hamsterrad in männliche Berufe. Das war schon wieder genial. Jetzt war für unsere GIs (Grill Invaders) der Weg in die Küche frei. Dort angekommen, wurde erneut aufgerüstet. Im Herzen des weiblichen Machtzentrums platzierten wir sündteure Espressomaschinen, tonnenschwere Prosciuttoschneider, Hochleistungsöfen wie den Dampfgarer DCG 6800 und Nudeltester aus Edelstahl zum Stückpreis von 80 Euro. Ja! Wir waren Helden! Heute rocken wir den Brandherd.
Oder war das am Ende eine Falle? „Männer an die Macht“kann in der Küche ja nur bedeuten: „Macht Essen! Macht Kaffee! Macht sauber!“
Oh Mann, sind wir blöd! Macht nix. Wir kommen da sicher wieder raus – generalstabsmäßig.