Heilkraft für den Lungau
Eine Privatinitiative zeigt, wie man das Etikett „Biosphärenpark“nutzen könnte.
Die Daten für den Lungau zeichnen ein düsteres Bild: Hohe Arbeitslosenrate, niedrige Kaufkraft, Ausdünnung der Infrastruktur und folglich eine steigende Tendenz zur Abwanderung. Umso befremdlicher ist der Umstand, dass aus der Chance, die das UNESCO-Etikett „Biosphärenpark“birgt, so wenig gemacht wird – vor allem von den offiziellen Stellen, sprich: Gemeinden, Tourismus- und Wirtschaftsorganisationen – wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.
Schöne Worte, neue Briefköpfe, hie und da verstreute, kleine Aktionen und nette Schilder unter den Ortstafeln sind bei Weitem zu wenig, von einem tragfähigen, gemeinsamen Konzept ist weit und breit nichts zu vernehmen. Das ist schade bis fahrlässig, denn sehr viele Chancen wie diese wird der Lungau nicht mehr bekommen. Erfreulicherweise gibt es aber dort, wo die Offiziellen ideenmäßig völlig ausfallen, immer wieder private Einzelkämpfer, die in die Bresche springen, wie zum Beispiel die Initiative „Heilkraft der Alpen“. Sie will auf den Grundlagen der Naturmedizin und der traditionellen Heilmethoden ein touristisches Konzept entwickeln, das eine Stärke des Lungaus – die weitgehend unverbrauchten natürlichen Ressourcen – nutzt, und sich von gängigen Konzepten abhebt. Dazu holt man sich nationale und internationale wissenschaftliche Unterstützung, unter anderem von der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg.
Es ist klar, dass diese Initiative allein den Lungau nicht zukunftsfit machen wird, sie zeigt aber eine mögliche Richtung auf, wo es hingehen könnte, viele andere Projekte, auch außerhalb der Tourismusbranche sollten, nein: müssen! folgen. Denn nur jammern und auf Hilfe von „draußen“warten, führt die Region völlig ins Abseits.