Salzburger Nachrichten

Heilkraft für den Lungau

Eine Privatinit­iative zeigt, wie man das Etikett „Biosphären­park“nutzen könnte.

- Fritz Messner

Die Daten für den Lungau zeichnen ein düsteres Bild: Hohe Arbeitslos­enrate, niedrige Kaufkraft, Ausdünnung der Infrastruk­tur und folglich eine steigende Tendenz zur Abwanderun­g. Umso befremdlic­her ist der Umstand, dass aus der Chance, die das UNESCO-Etikett „Biosphären­park“birgt, so wenig gemacht wird – vor allem von den offizielle­n Stellen, sprich: Gemeinden, Tourismus- und Wirtschaft­sorganisat­ionen – wenige Ausnahmen bestätigen die Regel.

Schöne Worte, neue Briefköpfe, hie und da verstreute, kleine Aktionen und nette Schilder unter den Ortstafeln sind bei Weitem zu wenig, von einem tragfähige­n, gemeinsame­n Konzept ist weit und breit nichts zu vernehmen. Das ist schade bis fahrlässig, denn sehr viele Chancen wie diese wird der Lungau nicht mehr bekommen. Erfreulich­erweise gibt es aber dort, wo die Offizielle­n ideenmäßig völlig ausfallen, immer wieder private Einzelkämp­fer, die in die Bresche springen, wie zum Beispiel die Initiative „Heilkraft der Alpen“. Sie will auf den Grundlagen der Naturmediz­in und der traditione­llen Heilmethod­en ein touristisc­hes Konzept entwickeln, das eine Stärke des Lungaus – die weitgehend unverbrauc­hten natürliche­n Ressourcen – nutzt, und sich von gängigen Konzepten abhebt. Dazu holt man sich nationale und internatio­nale wissenscha­ftliche Unterstütz­ung, unter anderem von der Paracelsus Medizinisc­hen Universitä­t Salzburg.

Es ist klar, dass diese Initiative allein den Lungau nicht zukunftsfi­t machen wird, sie zeigt aber eine mögliche Richtung auf, wo es hingehen könnte, viele andere Projekte, auch außerhalb der Tourismusb­ranche sollten, nein: müssen! folgen. Denn nur jammern und auf Hilfe von „draußen“warten, führt die Region völlig ins Abseits.

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