Salzburger Nachrichten

Pinzgauer in Moskau ermordet

Jener Österreich­er, der in Moskau von einem Taxifahrer erstochen wurde, stammt aus dem Oberpinzga­u. Er arbeitete für SIG Combibloc.

- Günter Steiner, Bürgermeis­ter

Bei der Verpackung­sfirma SIG Combibloc in Saalfelden herrschen Schock und Trauer. Ein Mitarbeite­r des Unternehme­ns, der 33jährige Richard G. aus Hollersbac­h, wurde am Sonntag in Moskau von einem Taxifahrer ermordet.

Eine Unternehme­nssprecher­in sagte: „Laut unseren Informatio­nen dürfte sich die Tat am Sonntagvor­mittag ereignet haben. Genaueres zum Hergang wissen wir noch nicht. Der Mitarbeite­r, um den wir trauern, war ein bei uns und den Kunden sehr geschätzte­r Servicetec­hniker mit viel Russland-Erfahrung. Er war seit 2001 bei uns, hauptsächl­ich in Russland unterwegs und beherrscht­e auch die Sprache gut.“Die Sprecherin sagte, sie könne sich die Tat überhaupt nicht erklären. „Wir werden die Familie unterstütz­en, so weit es uns möglich ist. Wann das Begräbnis stattfinde­t, steht noch nicht fest. Die Leiche ist noch nicht nach Österreich überführt worden.“

Geschäftsf­ührer Wolfgang Ornig, der am Mittwoch beruflich in Deutschlan­d unterwegs war, sprach von einem sehr tragischen Fall. Nähere Details kannte auch er noch nicht. Die Saalfelden­er Niederlass­ung des weltweit agierenden Verpackung­skonzerns ist auch für Osteuropa zuständig. Mehrere Techniker sind dort tätig, um Abfüllanla­gen für Getränke zu betreuen.

Laut einem Bericht der Austria Presse Agentur (APA) ist der Servicetec­hniker aus dem Pinzgau von einem armenische­n Taxifah- rer erstochen worden. Er hat sich von dem Mann nach einer Feier nach Hause fahren lassen. Dort soll es zu einem Streit um den vereinbart­en Fuhrlohn von umgerechne­t 14 Euro gekommen sein. Zeugen haben von einem Kampf zwischen den beiden Männern gesprochen. Der Taxifahrer habe ein Messer aus dem Handschuhf­ach seines Autos gezogen und es dem Salzburger in Brust, Oberschenk­el und Hüfte

„ Er wollte demnächst nach Hollersbac­h zurück.“

gerammt. Er wurde noch in ein Spital gebracht, wo ihn die Ärzte aber nicht mehr retten konnten. Die von den Zeugen alarmierte Polizei nahm den mutmaßlich­en Täter fest. Er soll behauptet haben, aus Notwehr gehandelt zu haben. Das Außenminis­terium in Wien bestätigte den Bericht. Die russische Polizei ermittle in dem Fall noch. Erste Ergebnisse erwarte man sich im Laufe der Woche.

Der Hollersbac­her Bürgermeis­ter Günter Steiner sagte: „Wir haben es am Montag erfahren. Ich konnte es zuerst gar nicht glauben. Es ist wirklich tragisch.“Obwohl Richard G. seit vielen Jahren in Russland gelebt habe, sei er im Ort noch immer sehr präsent gewesen. „Er hatte noch einen gut funktionie­renden Freundscha­ftskreis und war auch nach wie vor Mitglied bei der freiwillig­en Feuerwehr. Er hat seine

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