In Gastein wird wieder gejazzt
Gibt es ab 2016 auch in Saalfelden ein Minifestival im Winter?
In Zeiten wie diesen sind Wurzeln gefragt. Wegen des festen Haltes. Deshalb lautet das Motto des 14. Snowjazz-Festivals im Gasteiner Tal „Alpine Roots“.
Festivalerfinder Sepp Grabmaier, sonst eher der Kategorie „wilder Hund“zuzuordnen, hatte aber doch ein wenig Schiss. „Alpine Roots“war nämlich nur die zweite Wahl.
Eigentlich sollte das zehntägige Festival heuer „Aut-Sch“heißen. Weil es primär von Jazzformationen aus Österreich (Austria) und der Schweiz bestritten wird.
Das Musikfest im Gebirge etablierte sich in den vergangenen 14 Jahren als Marke. Und es ebnete der Kultur im Gasteiner Tal den Weg. Zum Jazz gesellten sich mittlerweile „Sommerfrische Kunst“, „Art and Snow“oder „Schubert in Gastein“. 20 Konzerte und zwischen 6ooo und 7000 Besucher dürften das Festival (13. bis 22. März) auch heuer frequentieren. An verschiedenen Spielstätten. In Hotels, in Skihütten und im Sägewerk. Das ist Heimstätte und zugleich Epizentrum. Für Martin Zeppezauer wird es das zehnte und letzte Festival sein, das er begleitet. Der Geschäftsführer der Gasteinertal Tourismus übersiedelt nach Tirol.
Seine Nachfolge im Gasteiner Tal ist noch nicht geregelt. „Ich gehe davon aus, dass er oder sie aber ebenfalls positiv zum Festival steht. Denn es ist ja auch ein touristischer Botschafter im ausklingenden Winter geworden.“
Das Budget beträgt heuer 102.000 Euro. Es wird ausschließlich von Institutionen des Gasteiner Tals aufgebracht. Ob künftig auch ein Zubrot aus dem Kulturbudget des Landes erwartet werden darf, ist offen.
Möglicherweise gibt es ab 2016 auch ein Gegenstück zu Gastein. In Saalfelden gibt es ernsthaft Bestrebungen, dem großen Jazzfestival Ende August ein Mini-Festival im Jänner zur Seite zu stellen.
Doch vorerst hat das Gasteiner Tal das Alleinstellungsmerkmal im Winter. Es kommen klingende Namen der heimischen Szene: Harry Sokal, Peter Kronreif, David Helbock, Herbert Pirker, Karl Ratzer oder der famose Lorenz Raab. Ein gewisser Mozart ist auch vertreten. Thematisch. Zu seinen „verjazzten“Gassenhauern liest Christian Reiner aus Briefen Mozarts und Beethovens. Wie klingt das, Herr Grabmaier? „Geil!“Ja, dann . . .
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