Salzburger Nachrichten

Unter den Fittichen von Zorn

Für Franky Zorn biegt die Eisspeedwa­y-WM in die Zielgerade und in seinem Schlepptau schnuppert der junge Manny Seifter aus Mariapfarr in die Szene und will 2016 groß einsteigen.

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SALZBURG. Als frischgeba­ckener Team-Vizeweltme­ister nimmt Franky Zorn aus Saalfelden die letzten Bewerbe der laufenden Einzel-WM im Eisspeedwa­y in Angriff. Am kommenden Wochenende geht es im niederländ­ischen Assen um Punkte, eine Woche darauf dreht Zorn vor den Toren Salzburgs schnelle Runden. Das große Finale findet in der Eishalle im bayerische­n Inzell statt.

Zorn ist heuer nicht Salzburgs einziger Vertreter in der internatio­nalen Eisspeedwa­y-Szene. In seinem Schlepptau sammelt der 22-jährige Manny Seifter aus Mariapfarr Erfahrunge­n. Bei der WM am vergangene­n Wochenende in Berlin, wo Zorn als Kapitän mit Harald Simon (NÖ) und Charly Ebner jun. (Kärnten) hinter dem russischen Team Silber eroberte, nahm Manny Seifter an einem Rahmenrenn­en teil.

„Es war in Berlin mein erster Renneinsat­z überhaupt. Gleich im ersten Lauf konnte ich in Führung gehen und dann auch gewinnen“, schilderte der Rookie, der den fünften Umlauf ebenfalls an der Spitze beendete. In Assen fährt der gelernte Schlosser in den Läufen um den Roelof-ThijsPokal mit. Mit Franky Zorn verbringt er viel Trainingsz­eit. Der Routinier hatte Manny auch zu seiner Saisonvorb­ereitung nach Schweden mitgenomme­n. Jetzt reisen die beiden mit den Mechaniker­n gemeinsam zu den Rennschaup­lätzen.

Erfahrung im Motorsport sammelte der Lungauer im Motocross, Enduro und Skikjöring. In der kommenden Saison will er versuchen, die Qualifikat­ion für die Grand-Prix-Rennen zu schaffen. Seifter: „Eisspeedwa­y taugt mir einfach. Es ist nicht nur we- gen der Geschwindi­gkeit. Es ist ein Sport, den nicht jeder macht.“

Franky Zorn sieht den abschließe­nden WM-Läufen gelassen entgegen. Einen imageträch­tigen inoffiziel­len Titel kann ihm niemand mehr nehmen. Auch im Comebackja­hr nach der langen Verletzung­spause ist er der „Beste aus dem Westen“. Vor ihm liegen in der WM-Wertung nur Fahrer aus Russland. „Die WM an sich habe ich abgehakt. Ob ich Sechster bleibe oder nicht, spielt keine Rolle. Wir haben seit zwei Jahren so ein blödes Punktesyst­em, das die Vorläufe bis zum Finalrenne­n mit einbezieht. Wenn du in ein, zwei Umläufen nicht ganz an der Spitze warst, hilft dir auch der Tagessieg in der WMWertung nicht viel weiter“, sagt Zorn, „in Assen und in Inzell geht es für mich nur darum, auf dem Podium zu stehen, alles andere ist mir wirklich egal.“

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BILD: SN/TEAM ZORN Der Rookie und der Routinier in der Eisspeedwa­y-Szene: Manny Seifter (l.) und Franky Zorn.

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