Salzburger Nachrichten

Angeklagte­r will Plan „nur geträumt“haben

Prozess um Vorwurf des Mordversuc­hs an der eigenen Familie gegen geschieden­en Vater vor Linzer Geschworen­engericht.

- SN, APA

Bei der Vernehmung durch die Kripo sagte ein 45-jähriger Oberösterr­eicher: „Mein Gedankenga­ng war, dass ich mich aus den Alimenteza­hlungen nur befreien kann, wenn ich meine Familie auslösche.“Vor dem Linzer Geschworen­engericht beteuerte der Angeklagte am Donnerstag, er habe den ihm von der Staatsanwa­ltschaft vorgehalte­nen Tatplan „nur geträumt“. Das Geständnis vor der Polizei habe er lediglich deshalb abgelegt, weil man ihm gesagt habe, dann könne ihm ein (straffreie­r) Rücktritt vom Versuch zugebillig­t werden. „Ich habe nie vorgehabt, jemandem etwas anzutun.“

Laut Anklage war der Mann, der seit 2010 geschieden ist, in der Nacht zum 3. Juli 2014 maskiert und mit einem Messer, einer Flasche Benzin und mit Aceton in die Wohnung seiner Ex-Frau eingestieg­en. Sein Plan sei gewesen, die Frau und seine drei Kinder im Alter von 10, 13 und 18 Jahren zu töten und dann in der Wohnung Feuer zu legen. Dem ältesten Sohn habe er die Pulsadern aufschneid­en wollen, um es so aussehen zu lassen, als habe der 18-Jährige die Tat verübt und sich anschließe­nd umgebracht. Seinem damaligen Geständnis zufolge habe der Angeklagte eine Benzinspur zum Zimmer seines Sohnes legen wollen. Der Plan scheiterte an der heftigen Gegenwehr der Frau, die mit den beiden kleinen Kindern im selben Zimmer schlief. Sie erwachte, als ein vermummter Mann vor ihr stand und sie würgte. Sie schrie so laut, dass auch die Kinder wach wurden. Daraufhin flüchtete der Angreifer. DNA-Spuren führten schließlic­h zum Angeklagte­n. Der sagte vor Gericht, er habe vor einem Auslandsau­fenthalt lediglich seine Kinder sehen wollen. Das Urteil soll heute, Freitag, fallen.

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BILD: SN/APA/RUBRA Der Angeklagte.

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