Königshäuser müssen sparen
Spaniens König Felipe, die Queen, Bundespräsident Heinz Fischer schnallen den Gürtel enger. Aber es gibt auch Staatsoberhäupter in Europa, die keine Geldsorgen haben.
Spaniens König Felipe VI. hat sich freiwillig einen Sparkurs verordnet. Er kürzte sein Gehalt um ein Fünftel auf 234.000 brutto, um das Image des Königshauses aufzubessern. Das hatte nach den Eskapaden seines Vaters Juan Carlos und der Betrugsaffäre rund um seine Schwester Cristina ordentlich Kratzer bekommen. Aber er ist nicht der Einzige.
Auch die Royals in Großbritannien müssen jedes Pfund zwei Mal umdrehen. Das haben sie sich aber nicht so ausgesucht. Queen Elizabeth II. überweist das Finanzministerium jedes Jahr eine Summe, die 15 Prozent der Einnahmen aus den Ländereien der Krone entspricht. Im vergangenen Haushaltsjahr waren das rund 38 Mill. Pfund (52 Mill. Euro). Die Queen muss damit Gehälter für ihren Hofstaat zahlen, aber auch einen Teil der Paläste instandhalten – und da liegt das Problem. Ausgerechnet der Buckingham-Palast war innen zeitweise so marode, dass das Personal das eindringende Wasser mit Eimern auffing. Die alte Heizung verfeuert so viel Geld, dass die Queen auf ihr Erspartes zurückgreifen muss, weil ihr Budget nicht reicht.
Das niederländische Königshaus blieb hingegen von großen Sparrunden verschont. Seit Jahren tobt aber ein Streit über die Kosten, weil eine genaue Übersicht fehlt. Gut 40 Mill. Euro zahlen die Oranjes für ihre Majestät. Davon sind 4,5 Mill. Euro für persönliche Mitarbeiter, das königliche Hausarchiv und Bürodienste bestimmt.
Die Bezüge der Monarchen in Skandinavien – in Dänemark, Schweden und Norwegen – wurden nicht gesenkt, sondern sogar leicht angehoben. Die dänische Königin Margrethe II. erhält heuer umgerechnet 10,6 Mill. Euro, zwei Prozent mehr als vor zwei Jahren. Das schwedische Königshaus bekommt 2015 voraussichtlich 13,5 Mill. Euro, in Norwegen sollen es rund 20 Mill. Euro sein.
Aber auch nicht adelige Staatsoberhäupter müssen sparen: Frankreichs Präsident François Hollande musste seinen Gürtel in den vergan- genen Jahren enger schnallen. Hatte er im Jahr seines Amtsantritt 2012 noch 109 Mill. Euro für den ElyséePalast, sind es jetzt nur noch 100 Mill. Euro. Zu den wichtigsten Ausgabeposten zählen Personal und Reisekosten.
Das italienische Präsidialamt bekommt für die Jahre 2015 bis 2017 insgesamt 224 Mill. Euro aus dem Staatshaushalt. Das sind nach Angaben des Quirinalspalasts etwa vier Mill. Euro im Jahr weniger als in den Jahren zuvor. Bezieht man die Inflation mit ein, sanken die Mittel des Präsidialamts von 2007 bis 2014 um 13 Prozent.
Auch Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer muss sparen: Im Vorjahr hatte die Präsidentschaftskanzlei 7,7 Mill. Euro zur Verfügung, um rund 69.000 Euro weniger als 2012. Sein deutscher Amtskollege Joachim Gauck und sein Präsidialamt blieben hingegen von Kürzungen verschont. Die Kosten belaufen sich auf 34 Mill. Euro pro Jahr für Personal, Verwaltung, Reisen und für Gebäude, wie die Villa Hammerschmidt in Bonn und das Schloss Bellevue in Berlin.