Salzburger Nachrichten

„3“gewinnt Kunden und verliert Umsatz

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Der kleinste unter den drei großen heimischen Mobilfunka­nbietern, „3“, wächst zwar, kämpft aber wie die Konkurrent­en mit Regulierun­gskosten und schwindend­en Erlösen. 2014 hat die Österreich-Tochter des chinesisch­en Mischkonze­rns Hutchison Whampoa die Zahl ihrer Kunden um fünf Prozent auf 3,6 Mill. erhöht – den Marktantei­l auf 27,6 Prozent. Der Umsatz inklusive Handystütz­ung ging aber um acht Prozent auf 686 Mill. Euro zurück. Pro Kunde und Monat sank er – trotz Preiserhöh­ungen in einigen Bereichen – von 20,6 auf 19,66 Euro. „Österreich bleibt ein Paradies für die MobilfunkK­onsumenten“, sagte „3“-Chef Jan Trionow am Donnerstag.

Zugleich hat „3“den operativen Gewinn durch Synergien aus der Übernahme von Orange um ein Drittel auf 245 Mill. Euro gesteigert, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen um 60 Prozent auf 170 Mill. Euro. Mithilfe von Angeboten für Smartphone-Nutzer und Firmen soll der Marktantei­l auf 30 Prozent steigen.

Vorrangig bleibt für Trionow die Versorgung mit der schnellen Mobilfunkt­echnik LTE. Bis Ende 2014 hatte „3“die großen Städte in Österreich mit der neuesten Mobilfunkg­eneration versorgt – das sind rund 60 Prozent der Bevölkerun­g. Inzwischen seien es 70 Prozent, „3“habe somit das größte LTE-Netz in Österreich. Für den Ausbau in ländlichen Gebieten wartet die Branche derzeit auf die geplante „Breitband-Milliarde“, mit der die Regierung schnelles Internet fördern will. Kommende Woche soll es Details geben.

Positiv sieht Trionow jüngste Vorschläge zu Roaming-Gebühren in der EU. Statt sie bereits mit Jahresende abzuschaff­en, wie das EUKommissi­on und Parlament wollen, haben sich die EU-Staaten am Mittwoch darauf verständig­t, sie mit Einschränk­ungen vorerst weiter zu erlauben. Ab Juli 2016 sollen Handykunde­n bis zu einer Obergrenze im EU-Ausland telefonier­en, SMS senden und im Internet surfen, ohne extra zu bezahlen. Ist die Grenze erreicht, dürfen die Anbieter Gebühren verlangen. Unsicher ist, ob das Parlament zustimmt.

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