Nagel-Köder ausgelegt: Walserin rettet Hündin
Die präparierten Fleischstücke lagen entlang der Wehrstraße. Von den Übeltätern fehlt bislang noch jede Spur. SN-Tierärztin Tanja Warter gibt Tipps für besorgte Hundebesitzer
wenn der Hund etwas Giftiges oder Unbekanntes gefressen hat? SNTierärztin Tanja Warter gibt hier einige Antworten: „Am besten auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt! Wenn möglich, sollten Hundebesitzer von der gefressenen Substanz etwas einsammeln und mitbringen. Falls der Hund erbricht, unbedingt Farbe und Konsistenz genau anschauen. Noch besser: etwas vom Erbrochenen einpacken und mitnehmen.
Nichts auf eigene Faust unternehmen! Erbrechen auslö- sen durch die Methode „Finger in den Hals“funktioniert beim Hund nicht. Das gilt auch für die Eingabe von Milch oder Öl, Finger weg von sogenannten Hausmittelchen.
Schneckenkorn und Rattengift sind die beiden häufigsten Stoffe in Ködern. Rattengift wirkt zeitverzögert, es greift in die Blutgerinnung ein. Schneckenkorn ist so gefährlich, weil es in Kombination mit der Magensäure zum wahren Gift wird.
Bei metallischen Fremdkörpern wie Nägeln muss im Zweifelsfall eine Notoperation in der Tierarztklinik erfolgen.“ WALS. Für Hundebesitzer ist es ein Albtraum: Der geliebte Vierbeiner frisst bei einem Spaziergang plötzlich einen aufgespürten Gegenstand. Es kann ein Überrest eines Wildtieres sein, aber auch ein absichtlich ausgelegter Köder, der einen Hund umbringen kann. Der 29-jährigen Birgit Wörndl aus Wals ist dies am Mittwoch bei einem Spaziergang entlang der Wehrstraße passiert. „Meine Smea, sie ist eine vierjährige Pinscherhündin, hat plötzlich etwas gefressen, dann einen zweiten Brocken gefasst. Diesen habe ich ihr noch in letzter Sekunde aus dem Maul reißen können.“Birgit Wörndl hielt ein etwas drei Zentimeter großes Fleischstück in der Hand, in dem ein Nagel steckte.
„Meine Sorge war natürlich, dass Smea zuvor auch ein solches Nagel-Fleischstück gefressen hat. Ich bin sofort zur Tierärztin gefahren“, erzählte sie. Die Veterinärin empfahl, die Hündin stark zu füttern und zum Erbrechen zu bringen. Birigt Wörndl tat so. „Ich weiß, dass meiner Smea beim Autofahren immer schlecht wird. Das hat auch am Mittwoch funktioniert. Sie hat erbrochen und ein Nagel war Gott sei Dank draußen. Sema ist wieder o. k.“Das zweite mit einem Nagel versehene Fleischstück gab die Walserin bei der örtlichen Polizeiinspektion ab. Von weiteren, ähnlichen Köderfunden ist dort nichts bekannt.
Erst vor vier Monaten waren auf einer Hundewiese in Seekirchen zwei Hunde vergiftet worden. Ein Unbekannter hatte offenbar Schneckengift ausgestreut. Mit einer Schnur versehene Fleischköder sind kürzlich an der Salzach zwischen Lehener Brücke und Kraftwerk in Salzburg gefunden worden.