Zwei Frauenwelten, ein Traum
Ein konträres Duo wird für sein Engagement mit Preisen belohnt.
SALZBURG. Rein äußerlich trennen Elisabeth Weilbuchner und Hodan Hashi Welten. Und bis vor Kurzem kannten die Oberösterreicherin und die Salzburgerin mit somalischen Wurzeln einander auch nicht. Doch nun eint die beiden eine Auszeichnung. Denn heute, Freitag, werden sie mit dem Troll-Borostyáni-Preis 2015 ausgezeichnet. Anlass ist der Internationale Frauentag am kommenden Sonntag. Stadt und Land vergeben jährlich eine Auszeichnung mit einem Preisgeld von je 3000 Euro für eingereichte Projekte. Heuer kamen zwei engagierte, junge Frauen zum Zug.
Elisabeth Weilbuchner ist 20 Jahre alt und Referentin der Salzburger Landjugend und als solche unter anderem für die Bildungsinitiative JUMP sowie andere Bildungsangebote zuständig. „Mir ist aufgefallen, dass an diesen Veranstaltungen großteils Männer teilnehmen. Das wollte ich ändern.“Weilbuchner hat darum sogenannte Girls only-Agrarkreise ins Leben gerufen, die ab April starten werden. Dabei handelt es sich um Diskussionen oder Betriebsbesichtigungen, die speziell für junge Bäuerinnen und Hofübernehmerinnen ange- boten werden. Zudem gibt es Workshops zu wichtigen Themen im Alltag einer Jungbäuerin. „Im April bieten wir einen Workshop mit dem Titel ,Schwiegermutter – Schwiegertochter‘ an.“Ziel ist, Konflikte zwischen den Generationen auf dem Hof zu verhindern, in dem sich die Betroffenen schon vorher mit den neuen Begebenheiten beschäftigen. Weitere Termine speziell für Jungbäuerinnen sind ab April der Homepage der Salzburger Landjugend zu entnehmen.
Hodan Hashi ist SN-Lesern nicht mehr ganz unbekannt. Die gebürtige Somalierin lebt seit zehn Jahren in Salzburg. Im November nahm sie den Salzburger Kinderrechtspreis entgegen. Den erhielt sie für ihr beherztes Engagement für afrikanische Einwanderer. Den Troll-Borostyáni-Preis erhält sie nun für ihr Projekt „Mein neues Leben“. Mit dem Preisgeld wird die 17-Jährige unter anderem ein Fortbildungsprojekt für Pflichtschullehrer starten. „Sie wissen zu wenig über Kinder, die aus Afrika fliehen, über ihre Kultur und ihre Erfahrungen“, sagt Hashi. Zudem will sie junge Frauen und Mädchen stärken, damit sie auf eigenen Beinen stehen können. Auch Workshops zum Thema Selbstverteidigung sind geplant. SN-Info: