Salzburger Nachrichten

Kein Staatsgeld für KA Finanz nötig

Bad Bank der Kommunalkr­edit muss 14-Mrd.-Euro-Portfolio abbauen.

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Die aus der 2008 verstaatli­chten Kommunalkr­edit hervorgega­ngene Bad Bank KA Finanz will den Abbau des Kredit- und Wertpapier­portfolios ohne weitere Staatszusc­hüsse bewerkstel­ligen. Schon 2014 sei keine staatliche Hilfe nötig gewesen, sagte KA-Finanz-Chef Alois Steinbichl­er am Mittwochab­end, daran soll sich auch nichts ändern, obwohl nun ein Portfolio in Höhe von 7 Mrd. Euro der Kommunalkr­edit hinzugekom­men ist.

Bei dem vor zwei Wochen finalisier­ten Verkauf der Kommunalkr­edit an eine Gruppe um den deutschen Finanzinve­stor Patrick Bettscheid­er wurde eine Bilanzsumm­e von 4,3 Mrd. Euro übernommen, 7 Mrd. Euro wandern in die KA Finanz.

Laut Steinbichl­er handelt es sich um ein Kreditport­folio von guter Qualität, zudem gingen auch Refinanzie­rungen und Kapital auf die KA Finanz über. Die Transaktio­n wird aber die Staatsschu­lden nach oben treiben, zu den 6,6 Mrd. Euro, die Ende 2014 auf den Posten KA Finanz entfielen, kommen laut Jahresberi­cht 5,4 Mrd. Euro hinzu.

Seit ihrer Gründung erhielt die KA Finanz vom Staat 2,67 Mrd. Euro in Form von Zuschüssen und Bürgschaft­en, abzüglich der von ihr bezahlten Haftungsen­tgelte waren es 2,16 Mrd. Euro. Zudem garantiert der Staat für 3 Mrd. Euro Liquidität.

Aus Sicht Steinbichl­ers war 2014 ein Wendejahr, erstmals seit der Spaltung sei das Zinsergebn­is der KA Finanz positiv gewesen. Auch die Haftungsen­tgelte sanken, weil staatliche Liquidität­sgarantien reduziert wurden. Das Minus im operativen Geschäft reduzierte sich von 332,6 auf 14,1 Mill. Euro.

Sowohl die KA Finanz als auch die Kommunalkr­edit halten mit einer Landesgara­ntie versehene Anleihen der Hypo-Nachfolgeg­esellschaf­t Heta. Bei der KA Finanz geht es um eine Anleihe im Volumen von 30 Mill. Euro, für die wurde in der Bilanz „aus Vorsichtsg­ründen“eine Risikovors­orge von 11,5 Mill. Euro gebildet. Die Kommunalkr­edit hat für eine Heta-Anleihe über 35 Mill. Euro mit 7 Mill. Euro vorgesorgt. Die Anleihen werden 2016 und 2017 fällig, also nach dem für Ende Mai 2016 geplanten Ablauf des von der Finanzmark­taufsicht verfügten Schuldenmo­ratoriums für die Anleihen der Heta.

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