Werden Piloten psychisch ausreichend getestet? Kopilot unterbrach vor Jahren seine Ausbildung für elf Monate. Medien berichten von Burn-out.
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Wer entscheidet darüber, ob ein Pilot psychologisch für seinen Beruf geeignet ist? Diese Frage stellt sich nach den tragischen Ereignissen an Bord der Germanwings-Maschine. Der 27jährige Kopilot hat, wie berichtet, die Maschine absichtlich abstürzen lassen. Das Motiv ist offen, aber ein erweiterter Suizid steht im Raum.
Bei Lufthansa gibt es seit vielen Jahrzehnten ein erprobtes psychologisches Auswahlverfahren für Piloten. Ein Mal im Jahr folgt eine medizinische Untersuchung. Fällt dem Arzt eine Besonderheit auf, kann er den Piloten an einen Flugpsychologen überweisen. Was es allerdings nicht gibt, ist ein expliziter psychologischer Test, der nach der Ausbildung regelmäßig durchgeführt wird. Bei der Lufthansa gibt es aber klare Vorgaben, auffälliges Verhalten von Kollegen sofort zu melden. Die Beschäftigten sind angehalten, schon bei kleinsten Anzeichen etwa von Alkoholismus, Depressionen oder psychischer Instabilität Alarm zu schlagen. Luftverkehrsexperte Gerold Wissel: „Das geschieht auch. Selbst beim Briefing vor dem Start kann der Kapitän noch jedes Besatzungsmitglied vom Flug ausschließen, wenn es sich auffällig verhält.“Auch habe der Kopilot das Recht, den Kapitän abzulehnen. Lufthansa-Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr betonte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag: „Wir werden uns hinsetzen und sehen: Was können wir besser machen bei der Ausbildung?“Unter österreichischen Experten gilt die Lufthansa-Ausbildung als eine der besten der Welt.
In der Konferenz wurden auch weitere Details über die Ausbildung des Kopiloten bekannt. Demnach hat der 27-Jährige seine Ausbildung bei Germanwings 2008 begonnen und dann für elf Monate unterbrochen. Laut FAZ wegen eines Burn-out. In dieser Zeit habe der spätere Kopilot als Flugbegleiter gearbeitet und seine Pilotenausbildung später wiederaufgenommen. „Der 27-Jährige war zu 100 Prozent flugtauglich gewesen, ohne Einschränkungen und Auflagen“, sagte Spohr. Die Unterbrechung gab dennoch Raum für Spekulationen. Spohr: „Wir können dazu nichts sagen. Das fällt unter meine Schweigepflicht.“
Meldungen machten am Mittwoch auch die Runde, wonach den Passagieren bereits beim Hinflug von Düsseldorf nach Barcelona das Verhalten des Kopiloten eigenartig erschienen sei.