Perfekt gerüstet für den Schnürlregen
Die erste Kooperation zwischen Trachten Beurle und der Modeschule trug elegante Früchte.
SALZBURG, HALLEIN. Ostern steht vor der Tür und damit die Gelegenheit, das Dirndlkleid wieder auszuführen. Doch was tun, wenn die Witterung nicht mitspielt? Wer nicht zu Hosen greifen will, hat vielleicht einen Wetterfleck im Kleiderkasten hängen. Nur: Schön und elegant sind nicht die ersten Worte, die einem bei diesem Kleidungsstück in den Sinn kommen.
Diese Überlegungen stellte auch Marlene Stocker an, Chefin von Trachten Beurle in der Neutorstraße in der Stadt Salzburg. „Der Wetterfleck ist ein Stiefkind in der Tracht“, beschreibt sie. Er besteht aus einem wasserabweisenden Lodenstoff, ist vorn geknöpft, reicht bis zum Knie oder darüber und wird unter dem Arm mit einer Stofflasche zusammengehalten, um eine Art Ärmel zu formen. „Meistens sieht man Wollcapes, Ponchos oder Stolas überm Dirndl. Der Wetterfleck ist nicht mehr modern – vor allem die Jungen finden ihn wohl zu bieder“, sagt Stocker.
Als daher Modeschülerin Alexandra Strauß um eine Kooperation für ihr Abschlussprojekt anfragte, sagte Stocker sofort zu. Zwei Schülerinnen sollten einen innovativen, modernen Wetterfleck entwerfen und anfertigen. Die Kooperation geht auf das für Modeschülerinnen vorgeschriebene Pflichtpraktikum zurück. Vor zwei Jahren absolvierte Alexandra Strauß ihre Betriebspraxis bei Trachten Beurle. „Seither ist sie uns treu erhalten geblieben“, sagt Chefin Marlene Stocker. Alexandra Strauß freute sich sehr über diese Möglichkeit: „Die Aufgabenstellung kam von Marlene und sie hat für mich und meine Kollegin Daniela Kober auch den Stoff gesponsert.“
Mit der theoretischen Recherche begannen die Schülerinnen bereits in den Sommerferien 2014. „Heuer haben wir die Entwürfe gemacht, die Prototypen und das Werkstück genäht und die Diplomarbeit geschrieben“, sagt Strauß.
Sie umfasst 109 Seiten und beschäftigt sich unter anderem mit der Geschichte des Wetterflecks. „Dieses Kleidungsstück gibt es nur im Alpenraum und in den Anden – die Ponchos“, sagt Strauß. Die verwendeten Stoffe und Stile sind freilich unterschiedlich. „Es gibt auch beim Wetterfleck regionale Besonderheiten: Manchmal ist ein Stehkragen dabei, manchmal eine Ka