Frau und Kirche: 13-Jährige schreibt dem Erzbischof
Die Schülerin Mirjam Helminger schrieb einen offenen Brief an den Erzbischof. Der antwortete. Hier beide Briefe im Wortlaut.
spräch mit den „Salzburger Nachrichten“gesagt? Ich darf wiederholen: Meine Herangehensweise an Fragen des Glaubens ist von grundsätzlicher Natur. Das heißt, das ganz Konkrete ist nicht berechenbar, wird immer auch Überraschung bleiben. Selbst das Leben können wir in diesem Sinne nicht vorausplanen. Wir schauen zurück und finden so unseren Weg nach vorn. So ist es auch in der Kirche. Wir hören hin, wie Gott durch die lange Heilsgeschichte gesprochen hat, um den Weg mit neuen, der Zeit entsprechenden Anforderungen verantwortungsvoll weiterzugehen.
Liebe Mirjam, das ist meine Herangehensweise zur Antwort Ihrer Frage. Ich schaue weit zurück auf einen Weg, den die Kirche gegangen ist. Hingegen, wie weit vermag ich nach vorn zu schauen? Es ist dies wahrscheinlich der Zeitraum meiner Verantwortung hier in der Erzdiözese Salzburg, und da sehe ich diese heute oft gestellte Frage nicht neu beantwortet.
Ich darf noch auf ein Gespräch verweisen, das inzwischen Kardinal Schönborn mit Papst Franziskus zur Frage des Frauenpriestertums geführt hat, die betonen, dass die Erfüllung von der Tradition der Kirche her aktuell „nicht möglich“ist. Sie anerkennen die Sehnsucht, die auch große heilige Frauen zum Priestertum gespürt haben. Aus dieser Unerfüllbarkeit entdecken sie eine neue Perspektive, den je besonderen Weg in der Nachfolge Jesu Christi zu gehen.
Mir wäre es eine Freude, Sie persönlich kennenzulernen. Daher möchte ich Sie zu einem Gespräch ins Bischofshaus einladen, zu dem Sie sehr gerne auch mit einigen Freundinnen oder Klassenkolleginnen kommen können.
Mit herzlichen Grüßen Erzbischof Franz Lackner
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