Liebstes Urlaubsland ist ungefährlich
Wie die Angst vor Terror die Urlaubswahl beeinflussen kann.
Ob die Anschläge in der Türkei oder die Attacke in Frankreich – elf Prozent der Österreicher beeinflusst Terrorgefahr offenbar bei ihrer Urlaubsplanung. Besonders betroffen sind die 30- bis 49Jährigen, also die Elterngeneration, die aus Sorge um ihre Kinder sichere Urlaubsziele bevorzugt. Das geht aus einer market-Umfrage unter 511 Personen ab 18 Jahren hervor.
Was diese noch zeigt: Die meisten Österreicher urlauben aber ohnedies am liebsten im eigenen Land (49 Prozent) oder in Deutschland (42,1 Prozent). Diese Länder (samt den Nachbarn Schweiz und Kroatien) werden von den meisten auch am sichersten empfunden.
Laut dem Österreichischen Reiseverein, der Vereinigung aller Reiseanbieter, würden Österreicher All-inclusive-Pauschalreisen bevorzugen. „Die derzeitigen Anschläge in der Türkei sind in Istanbul, also weit weg von der türkischen Riviera, wo die Österreicher am liebsten Urlaub machen“, sagt Josef Peterleithner, Präsident des Reisevereins und TUI-Chef.
68 Prozent der Österreicher lassen sich laut Umfrage allerdings gar nicht oder nur wenig bei ihrer Urlaubsplanung von Terrorangst leiten. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die TUI bei ihren Kunden gemacht hat. „Die Menschen haben gelernt, mit Krisen umzuge- hen und sich anzupassen“, sagt Peterleithner. Terror würde sich erst auswirken, wenn er länger andauere bzw. sobald es eine Reisewarnung für das Land gebe. „Preissteigerungen oder auch die politische Situation wirken sich mehr aus als Terrorgefahr“, sagt der TUI-Chef.
So seien Buchungen für USA-Reisen während der Präsidentschaft von George W. Bush zurückgegangen. Ein anderes Beispiel: 2012 seien wegen der vielen Streiks weitaus weniger Österreicher nach Griechenland geflogen. Heute zähle Hellas aber wieder zur Lieblingsurlaubsdestination, gefolgt von der Türkei, Spanien, Ägypten und Tunesien.