Der „Kleine“zeigte in Miami wieder groß auf
Die Sensation gegen Andy Murray blieb aus, aber Dominic Thiem startet nun mit „viel Selbstvertrauen“in die Tennis-Sandplatzsaison.
Knapp zwei Sätze lang hatte Tennis-Österreich vom größten Erfolg seit Jürgen Melzers Halbfinaleinzug bei den French Open 2010 träumen dürfen. Schließlich blieb die Sensation aber aus und Dominic Thiem musste sich im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers dem britischen Superstar Andy Murray mit 6:3, 4:6, 1:6 geschlagen geben. Der 21-jährige Niederösterreicher weiß, warum es trotz spektakulärer Momente gegen die Allerbesten noch nicht reicht: „Ich bin super gestartet. Aber das ist noch nicht mein Standardlevel. Murray spielt immer auf dem Niveau, ich habe noch zu viel Auf und Ab.“
Dabei hatte die Nummer vier der Welt, seines Zeichens zweifacher Grand-Slam-Champion und Olympiasieger, in den ersten beiden Sätzen nicht sein bestes Tennis gezeigt und mit dem jungen Shotmaker seine Mühe. Scheinbar körperliche Probleme, die mittlerweile zu Murrays Taktik zu gehören scheinen, ließen Thiem nach dem Rebreak zum 3:4 im zweiten Satz noch einmal hoffen. Doch durch Doppelfehler in den wichtigen Situationen und eine ins Ne- gative wandelnde Winner/FehlerStatistik bekam Murray nach dem Satzausgleich Oberwasser. Durchgang drei war eine klare Sache.
Dennoch darf Thiem nach einem durch Erkrankung und Schlägerwechsel schlechten Saisonstart mehr als positiv resümieren und sich mit 104.000 Euro Preisgeld trösten: „Ich nehme viel Selbstvertrauen mit, das war sehr wichtig nach den schlechten Wochen.“Coach Günter Bresnik sieht die Entwicklung des „Kleinen“, wie er seinen Schützling seit vielen Jahren nennt, auf Schiene: „Gegen Murray wurde ihm aufgezeigt, woran er arbeiten muss. Ich bin positiv, dass ihm der nächste Schritt bald gelingt.“
So folgt auf den Klassiker von Key Biscayne der nächste in Monte Carlo. „Jetzt geht es auf meinen Lieblingsbelag“, freut sich Thiem auf die Sandplatzsaison. Zuvor ist zu Hause noch Training angesagt.