Salzburger Nachrichten

Nahrungsau­fnahme mit Nebeneffek­ten

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WIEN. Essen ist ein zentrales Element des Lebens. Essen schafft Nähe zwischen den Menschen, die es gemeinsam einnehmen. Es fördert die emotionale­n Bindungen etwa zwischen Familienmi­tgliedern. Gemeinsame Mahlzeiten führen nachweisli­ch zu einem Mehrkonsum an Obst und Gemüse. Am gemeinsame­n Esstisch lernen Kinder über Essverhalt­en, Tischmanie­ren oder Portionsgr­ößen.

Das alles können Gründe sein, warum Familienma­hlzeiten potenziell gegen Übergewich­t schützen.

Aktuell gibt es dazu nun Ergebnisse einer US-amerikanis­chen Langzeitst­udie. Die Wissenscha­fterin Jerica Berge und ihr Team von der Universitä­t Minnesota haben 2300 Heranwachs­ende im ZehnJahres-Verlauf untersucht. Sie gingen der Frage nach, ob die Häufigkeit von Familienma­hlzeiten im Schulkinda­lter Übergewich­t und Adipositas im jungen Erwachsene­nalter vorbeugen kann. Dabei wurden Daten von Schülern im Alter von rund 13 Jahren und zehn Jahre später erhoben. Sie wurden nach der Häufigkeit von Familienes­sen sowie nach Körpergewi­cht und -größe gefragt.

Zudem wurden sozioökono­mische, persönlich­e und familiäre Faktoren erfasst.

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Wer im Jugendalte­r ein bis zwei Mal pro Woche gemeinsam isst, hat gute Chancen, zehn Jahre später ein normales Körpergewi­cht zu haben.

Von den Studientei­lnehmern, die angaben, dass die Familie nie oder nur sehr selten gemeinsam aß, waren nach zehn Jahren 60 Prozent übergewich­tig und jeder Dritte adipös (krankhaft übergewich­tig). Von denen, die mindestens ein Mal pro Woche mit der Familie gegessen hatten, war knapp die Hälfte übergewich­tig (47 bis 51 Prozent) und nur jeder Fünfte adipös.

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