Buhfrau und Schwarze Peter
Dass es mit dem Zubetonieren des schönen Salzburger Landes so nicht weitergehen kann, ist unbestritten. Salzburg braucht endlich eine wirkliche Raumordnung, bevor es zu spät ist. Die Bürger haben durchaus Verständnis für Einschnitte – zumindest solang sie nicht selbst betroffen sind. Vielleicht sind die Wähler reifer und reformwilliger, als viele Politiker glauben möchten.
Die SN-Umfrage spricht eine deutliche Sprache. Die meisten Befragten wollen, dass die Zersiedelung sowie der Wildwuchs von meist eingeschoßigen Märkten gestoppt, keine weiteren Einkaufszentren auf der grünen Wiese und keine Ausbauten von bestehenden Verkaufsflächen bewilligt werden. Die Altstädte und Dorfkerne haben schon genug gelitten.
Für die ÖVP und für ihre „Schwarzen Peter“, die Bürgermeister, haben die Bürger eine klare Botschaft: Die ÖVP darf sich ändern. Sie tut es schon und sie hat dafür genug Spielraum. Diesen räumen ihr sogar die eigenen Anhänger ein, denn das Parteidenken ist außerhalb der Parteizentralen nicht mehr sehr weit verbreitet.
Die Regierungspartner können sich profilieren. Die oft als Buhfrau hingestellte grüne LandeshauptmannStellvertreterin Astrid Rössler polarisiert zwar und sie eckt an. Sie bekommt aber relativ gute Noten. Das ist ein Zeichen. Mut und Beharrlichkeit in der Politik könnten sich doch lohnen.