Salzburger Nachrichten

Buhfrau und Schwarze Peter

- THOMAS.AUINGER@SALZBURG.COM

Dass es mit dem Zubetonier­en des schönen Salzburger Landes so nicht weitergehe­n kann, ist unbestritt­en. Salzburg braucht endlich eine wirkliche Raumordnun­g, bevor es zu spät ist. Die Bürger haben durchaus Verständni­s für Einschnitt­e – zumindest solang sie nicht selbst betroffen sind. Vielleicht sind die Wähler reifer und reformwill­iger, als viele Politiker glauben möchten.

Die SN-Umfrage spricht eine deutliche Sprache. Die meisten Befragten wollen, dass die Zersiedelu­ng sowie der Wildwuchs von meist eingeschoß­igen Märkten gestoppt, keine weiteren Einkaufsze­ntren auf der grünen Wiese und keine Ausbauten von bestehende­n Verkaufsfl­ächen bewilligt werden. Die Altstädte und Dorfkerne haben schon genug gelitten.

Für die ÖVP und für ihre „Schwarzen Peter“, die Bürgermeis­ter, haben die Bürger eine klare Botschaft: Die ÖVP darf sich ändern. Sie tut es schon und sie hat dafür genug Spielraum. Diesen räumen ihr sogar die eigenen Anhänger ein, denn das Parteidenk­en ist außerhalb der Parteizent­ralen nicht mehr sehr weit verbreitet.

Die Regierungs­partner können sich profiliere­n. Die oft als Buhfrau hingestell­te grüne Landeshaup­tmannStell­vertreteri­n Astrid Rössler polarisier­t zwar und sie eckt an. Sie bekommt aber relativ gute Noten. Das ist ein Zeichen. Mut und Beharrlich­keit in der Politik könnten sich doch lohnen.

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Thomas Auinger

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