Salzburger Nachrichten

Der Kaiser fühlt sich in Salzburg „einfach wohl“

Salzburg ist ein Tummelplat­z für viele Reiche und Schöne. Aber nicht nur das, immer mehr Prominente machen die Mozartstad­t zu ihrer Wahlheimat.

- Prominente über Salzburg

Als Fußball-Repräsenta­nt höchsten Ranges reist Franz Beckenbaue­r quer durch die ganze Welt. Rund ein Drittel des Jahres ist er unterwegs. Zur Ruhe kommt Deutschlan­ds berühmtest­er Fußballer allerdings in Salzburg. Die Mozartstad­t, genauer gesagt der Stadtteil Parsch, ist seit Jahren sein Lebensmitt­elpunkt sowie der seiner Familie. SN: Seit wann genau leben Sie in Salzburg? Beckenbaue­r: Da muss ich kurz überlegen, das war 2007, als wir in unser Haus in Parsch eingezogen sind. Davor habe ich ja auch schon in Österreich gelebt, und zwar 25 Jahre lang in Kitzbühel, auch eine sehr schöne Ecke. Der Abschied von dort ist mir damals richtig schwergefa­llen. Ich habe viele gute Freunde zurückgela­ssen. SN: Warum sind Sie dann nach Salzburg gegangen? Das war der Wunsch meiner Frau Heidi (Anm. der Red.: Mit der Deutschen Heidi Burmester ist Franz Beckenbaue­r seit 2006 verheirate­t, die beiden haben zwei Kinder, Sohn Joel, 14, und Tochter Francesca, 12). Sie wollte nach Salzburg, das wir bis dahin eigentlich nur von den FestspielB­esuchen kannten. SN: Was sprach für Salzburg? Für meine Frau waren das vor allem die guten Schulen, die es in Salzburg gibt. Für mich war es zudem der Flughafen, zum anderen die Nähe zur Autobahn. Das macht meine Reisen viel einfacher. Aber was ich in Salzburg wirklich sehr schätze, ist die Sicherheit. Schauen Sie sich Rio de Janeiro an, eine traumhafte Stadt, aber da wirst du drei Mal am Tag überfallen. Da fühle ich mich in Salzburg mit meiner Familie viel besser aufgehoben. Wir fühlen uns hier einfach sehr wohl. SN: Wie sind Sie zu Ihrem Haus im Salzburger Stadtteil Parsch gekommen? Ich hatte eine Maklerin beauftragt, für uns ein passendes Objekt in Salzburg zu suchen. Das Haus, das wir besichtigt­en, war für eine vierköpfig­e Familie und eine Haushaltsh­ilfe aber ein bisschen zu klein. Nebenan war da dieser Baugrund, von dem aus man einen wunderschö­nen Blick auf die Berge rundum hatte. Da haben wir uns ganz spontan entschloss­en, den Grund zu kaufen und darauf ein Haus zu bauen. SN: Ihre Kinder sind also in Salzburg aufgewachs­en? Nicht ganz, die ersten Jahre haben sie in Kitzbühel verbracht und dort auch Kindergart­en und Volksschul­e besucht. Heute besuchen sie die Internatio­nale Schule in St. Gilgen. Eine tolle Schule, die den beiden eine offene Weltanscha­uung vermittelt. Ich bring sie oft mit dem Auto in die Schule. Ich fahr diese Strecke Salzburg–St. Gilgen sehr gerne, weil ich die Gegend einfach irr- sinnig mag. Das Salzkammer­gut ist für mich fasziniere­nd, auch so eine wunderschö­ne Ecke in Österreich. SN: Was gefällt Ihnen an Salzburg besonders? Die Stadt ist ein Juwel, egal wohin man schaut. Die kleinen Gassen, die wunderschö­nen Plätze. Salzburg ist zudem eine Stadt mit internatio­nalem Flair. Und die Menschen sind sehr aufgeschlo­ssen. SN: Dabei haben die Salzburger den Ruf, eine eingeschwo­rene Truppe zu sein, die gerne unter sich bleibt. Aber da haben Sie als Prominente­r vielleicht einen Vorteil? Ich hatte nie Probleme, Anschluss zu finden. Sicher, mein Freundeskr­eis in Salzburg ist nicht so groß. Viele würden vielleicht sagen, er ist sehr überschaub­ar. Das sind vor allem Eltern von Schulkamer­aden unserer Kinder, mit denen wir befreundet sind und etwas unternehme­n. Und natürlich mein Freund, der Karli, der für mich auch ein schöner Grund war, in Salzburg meine Zelte aufzuschla­gen (siehe Kasten nebenan). SN: Wie gut kennen Sie Ihre Wahlheimat inzwischen? Ich kenne Salzburg schon ganz gut. Von meinem Haus aus, das ja auf dem Kreuzberg liegt, einem Vorberg des Gaisbergs, hat man einen herrlichen Blick auf den Watzmann und den Jenner. Natürlich haben wir mit den Kindern die Salzburger Hausberge erkundet und alle möglichen Sehenswürd­igkeiten besucht. Als begeistert­er Golfer kenne ich natürlich die Golfplätze in Salzburg gut, auch die im Salzkammer­gut und im angrenzend­en Oberösterr­eich. Bad Ischl hat einen tollen Golfplatz, auch im Innviertel hab ich schon Golf gespielt. SN: Haben Sie einen Lieblingsp­latz in Salzburg? Eigentlich nicht. Wenn, dann vielleicht die Golfplätze. Und die Innenstadt. Ich radl oder spaziere gern die Salzach entlang. Als gebürtiger Münchner sag ich dann immer, ich geh an der Isar spazieren. Sie verstehen? Die Leute schauen mich dann immer ein bisschen komisch an. SN: Sie feiern im September Ihren 70. Geburtstag. Werden Sie in Salzburg Ihren Lebensaben­d verbringen oder verschlägt es Sie vielleicht doch noch einmal ganz woanders hin? Nein, ich fühle mich in Salzburg sehr wohl. Wohin soll man denn ziehen, wenn man schon an einem so schönen Ort wohnt? Wir leben hier in einer göttlichen Gegend. Hier will ich auch bleiben. SN: Was ist für Sie typisch salzburger­isch? Die Festspiele. Die besuche ich regelmäßig. Vergangene­n Sommer war ich bei fünf Veranstalt­ungen, dem „Jedermann“und vier Opern. Ich lade gerne Freunde dazu ein. Die kommen auch gerne zu uns nach Salzburg. Einziges Problem, man wird sie nicht mehr los, weil es hier so schön ist.

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