Wohnungssuche in Salzburg
Aus meiner jetzigen Erfahrung als Wohnungssuchende möchte ich die Umstände aufzeigen, mit denen wahrscheinlich nicht nur ich als alleinverdienende und alleinerziehende Mutter konfrontiert bin.
Es ist unglaublich, wie viele Wohnungen im Luxussegment erbaut werden und entweder gar nicht vermietet werden wollen, da diese als Kapitalanlage oder Festspiel-Wohnung erstanden wurden, oder aber nicht vermietet werden können, da ein Mietzins von 1800 Euro für eine DreiZimmer-Wohnung nicht geleistet werden kann von den meisten Durchschnittsverdienern.
Das ist also ohnehin nicht die Preiskategorie, die ich in die Immobilien- Suchmaschine eingebe. Die Auswahl sinkt auf eine sehr überschaubare Anzahl an dargebotenen Wohnungen, wenn man als obere Preisgrenze 900 Euro eintippt (falls überhaupt noch eine zu finden ist im Zentralraum Salzburg).
Wenn ich mir vor Augen führe, dass das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen einer Frau bei ca. 15.500 Euro liegt, dann stelle ich mir die Frage, wie man als Frau mit Kind mit eben diesem zur Verfügung stehenden Budget eine Drei-Zimmer-Wohnung überhaupt anmieten kann? Mehr als zwei Drittel des Einkommens würde die Miete verschlingen? Wie sieht es aus mit anderen lebensnotwendigen Bedürfnissen?
Freier bebaubarer Raum wird weniger, das ist eine Tatsache. Je mehr Fläche, je größer ein Objekt, umso teurer; auch das ist nachvollziehbar. Aber können nicht weniger luxuriöse Wohnungen gebaut werden, die dann aber für die Allgemeinheit wieder leistbarer werden? Die das Wohnen als ein Grundbedürfnis ermöglichen und nicht als einen Luxus unmöglich machen, den sich leider immer mehr Menschen nicht mehr leisten können? Ist es in Ordnung, dass Paare sich nicht trennen dürfen, weil man das Leben und Wohnen alleine schon gar nicht schaffen kann? Dass Mutter und Kind sich einen Schlafraum teilen?
In meinem Fall wird so schnell diesem Problem nicht Abhilfe geschaffen werden. Für die Zukunft appelliere ich an jene Verantwortlichen, die Wohnräume planen und den Zeichenstift in Händen halten: Passen Sie doch die Gestaltung und den Bau von Wohnungen an die veränderten wirtschaftlichen Möglichkeiten und Gegebenheiten ebenso an wie an die in Veränderung begriffenen Lebensweisen der Bevölkerung! Es wohnen nicht mehr drei Generationen unter einem Dach und es hält auch nur mehr jede zweite Ehe, die eingegangen wird. Daraus ergeben sich andere Bedürfnisse für das Wohnen. Mag. Marion Riedl,