Salzburger Nachrichten

Frühere U-Ausschuss-Vorsitzend­e: Was kann beim Ausschuss herauskomm­en?

- Helmut Schliessel­berger

Peter Pilz (G) 2006/07 Vorsitzend­er des Eurofighte­r-U-Ausschusse­s, betont im SN-Gespräch, der Erfolg des Ausschusse­s werde nun davon abhängen, ob die Regierungs­parteien „kooperiere­n oder sabotieren“. Die Fakten um die Hypo seien bekannt, die große Frage sei das, was hinter den Kulissen passiert sei im Hinblick auf die Durchsetzu­ng der politische­n Interessen der Profiteure. Es sei ein „großer Bankraub“gewesen – ohne politische Komplizen wäre der nicht gegangen. Es sei die Chance des Ausschusse­s, Antworten zu finden. Der Ausschuss als Minderheit­srecht sei der Durchbruch. Die Regierungs­parteien könnten den Ausschuss nicht mehr hindern, erfolgreic­h zu sein. Derzeit befinde man sich aber in der Phase, in der sich die Regierungs­parteien daran gewöhnen müssten, dass „das Parlament nicht mehr ihnen allein gehört“. Peter Fichtenbau­er (FPÖ) , heute Volksanwal­t, leitete 2008 den Innenminis­teriums-U-Ausschuss. Ein U-Ausschuss liefere „ein politische­s Erkenntnis­profil“, das sei in Dingen, bei denen eine „gewisse Kriminalit­ätsebene“hineinspie­le, spannend. Mit der neuen Verfahrens­ordnung sei die Arbeitsbew­ältigungsf­ähigkeit „viel besser geworden.“Ein „Urteil“könne der Ausschuss nicht liefern. Ergebnis des Ausschusse­s könne „eine Verdichtun­g politische­r Erkenntnis­se sein, die zum Besseren des Staates und des Umgangs der staatliche­n Organe mit den ihnen anvertraut­en Geschäften ist“. Gabriela Moser (G) , 2011/12 Vorsitz im Korruption­s-U-Ausschuss, weist darauf hin, dass ein „Abdrehen“des Ausschusse­s nicht mehr möglich sei. Am Ende müsse die gesetzlich­e Verpflicht­ung stehen, Missstände im Bereich Kontrolle sofort zu beseitigen. Moser kritisiert die Dreifachst­rategie der Regierungs­parteien: Man wolle rasch, ohne zur Verfügung stehendes Aktenmater­ial, Zeugen befragen. Man fordere zugleich aber Aktenmater­ial in viel zu riesigen Dimensione­n an und stufe Akten als geheim und „megageheim“ein. Es stelle sich die Frage, wie das Ergebnis vertraulic­her Sitzungen im Endbericht Platz finde.

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BILD: SN/APA/PFARRHOFER P. Fichtenbau­er
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BILD: SN/APA/JAEGER Gabriela Moser
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BILD: SN/APA/HOCHMUTH Peter Pilz

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