Pfandbriefstelle des Hypo-Sektors ist liquid
Das von der Finanzmarktaufsicht (FMA) verhängte Moratorium für die Schuldenrückzahlung der Hypo-Nachfolgegesellschaft Heta hat für die Gläubiger der Pfandbriefstelle keine Relevanz mehr. „Die Pfandbriefstelle ist durchfinanziert“, hieß es am Mittwoch aus der Emissionsstelle der Hyposektors. Die Liquidität der Pfandbriefbank sei nun vertraglich gesichert, teilte deren Vorstand Kurt Sumper mit, und zwar „langfristig und über das Heta-Moratorium hinaus“. Betroffen sind also nicht nur Investoren der vom Zahlungsmoratorium erfassten Heta-Papiere in Höhe von 800 Mill. Euro, sondern alle über die Pfandbriefstelle aushaftenden Heta-Emissionen von 1,2 Mrd. Euro.
Möglich wurde das, weil die österreichischen Landeshypothekenbanken sowie „der Großteil der Gewährträger“vertraglich oder mit entsprechenden Beschlüssen auf Landesebene garantiert hätten, die Pfandbriefstelle mit der notwendigen Liquidität auszustatten.
Weil die Heta für die Rückzahlung ausfällt, müssen die übrigen Hypos für sie einspringen, aber nicht nur sie. Auch die jeweiligen Bundesländer haften gesetzlich für die Verbindlichkeiten der Pfandbriefstelle (Solidarhaftung) – also für Anleihen, die über sie begeben wurden. Die Hypos gaben ihre Zusagen bereits bis vorigen Freitag, Haftungszusagen gab es auch von den meisten Bundesländern, nur aus Salzburg und dem Burgenland sind Erklärungen ausständig, die Solidarhaftung formal anzuerkennen. Aus dem Burgenland ist zu hören, man wolle es auf eine Klage der Hypobanken ankommen lassen. Die haben ihre Mittel auf Treuhandkonten der Pfandbriefstelle eingezahlt. Damit steht Geld für die erste größere Anleihe der Heta bereit, die nach Eintritt des Moratoriums fällig wird. Es geht um 7,5 Mill. Euro, die Gläubiger am 10. April zurückerhalten sollen.