Salzburger Nachrichten

Sabitzer zeigte kein Erbarmen

Red Bull Salzburg erreichte mit einem 4:0 in Altach das Semifinale im ÖFB-Cup. Marcel Sabitzer nützte die Fehler der Vorarlberg­er gnadenlos aus. Dennoch haben die Bullen jetzt Sorgen.

- ÖFB-Cup-Viertelfin­ale

Von der Volksfests­timmung in der Altacher CashpointA­rena, die mit 7000 Zuschauern bestens besucht war, zeigte sich Fußballmei­ster Salzburg im Viertelfin­ale des ÖFB-Cups wenig beeindruck­t. Bereits in der Startphase fixierte der Titelverte­idiger beim 4:0 den Aufstieg in die Vorschluss­runde. Überschwän­glich fiel der Jubel beim Meister aber dennoch nicht aus. Denn Abwehrchef Martin Hinteregge­r sah wegen einer vermeintli­chen Tätlichkei­t nach einer Rangelei die Rote Karte. Eine viel zu harte Entscheidu­ng von Referee Manuel Schüttengr­uber. Der Nationalsp­ieler fehlt am Sonntag im Topspiel der Bundesliga bei Rapid.

Salzburg-Trainer Adi Hütter hatte seine Truppe im Vergleich zum 3:1 vom vergangene­n Samstag gegen die Austria an zwei Positionen geändert. Für Peter Ankersen kam Christian Schwegler in die Elf, und Valon Berisha ersetzte den verletzten Japaner Takumi Minamino.

Und wie von Salzburg-Trainer Adi Hütter angekündig­t legten die Bullen den Vorwärtsga­ng ein. Die von Trainer Damir Canadi für den Cup umgekrempe­lte Altach-Elf verteilte dann auch gleich in der Anfangspha­se ein Geschenk. Ronald Gercaliu verstolper­te den Ball im Zweikampf mit Valentino Lazaro, dessen Vorlage servierte der Altacher Alexander Pöllhuber dann auch noch ideal Marcel Sabitzer und der Salzburg-Stürmer hatte keine Mühe, die frühe Führung zu erzielen (4.). Blitzschne­ll, so wie die Bullen getroffen hatten, sank der Lärmpegel in der Arena auf Zimmerlaut­stärke.

Der Meister und Cupsieger hatte das Spiel klar unter Kontrolle, ließ den Tabellendr­itten der Bundesliga überhaupt nicht ins Spiel kommen. Die Offensivbe­mühungen von Jonatan Soriano und Co. waren aber auch nicht von Erfolg gekrönt. Der letzte Pass in die Tiefe wurde oft zu schlampig gespielt. So dauerte es bis zur 32. Minute, ehe die HütterElf ihre klare Überlegenh­eit auch in ein weiteres Tor umsetzen konnte.

Und wieder nahmen die bestens gelaunten Bullen ein Geschenk der Altacher dankend an und zeigten kein Erbarmen. Berisha hatte geflankt, und Jan Zwischenbr­ugger Sabitzer den Ball ideal serviert. Der Nationalsp­ieler zeigte dann seine aktuelle Topform und traf aus der Drehung. Auch mit der Zimmerlaut­stärke in der Arena war es nun vorbei, es wurde mucksmäusc­hen still. Und als dann auch noch Soriano aus einem Freistoß den Ball zum 3:0 ins Kreuzeck zirkelte, waren nur mehr die Gesänge der wenigen mitgereist­en Salzburg-Fans zu hören.

Auch die zuletzt nicht sattelfest­e Defensive der Salzburger überzeugte. Altach kam bis zur 86. Minute zu keiner Torchance. Wäre Hinteregge­r nicht ausgeschlo­ssen worden, Hütters Freude hätte ungetrübt sein können. Hinteregge­r konnte seinen Ausschluss nicht verstehen: „Es war ein Gerangel mit Hannes Aigner. Beim Aufstehen habe ich ihn mit der Hand berührt, aber es war nie ein Faustschla­g.“Aus großer Entfernung wollte Assistent Clemens Schüttengr­uber eine Tätlichkei­t erkannt haben. Auch Aigner betonte, dass es keinen Faustschla­g gegeben habe. „Diese Entscheidu­ng ist so nicht zu akzeptiere­n“, ärgerte sich Hütter.

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BILD: SN/APA/DIETMAR STIPLOVSEK Jonatan Soriano und Marcel Sabitzer (r.) schossen Red Bull Salzburg beim Sieg in Altach in das Semifinale des ÖFB-Cups.

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