Salzburger Nachrichten

Der Tiger will wieder Spaß haben in Augusta

Mit seinen beiden Kindern und Freundin Lindsey Vonn feiert der Superstar sein Comeback.

- SN, APA

Ein blendend gelaunter Tiger Woods elektrisie­rt mit seiner Rückkehr auf den Golfplatz die Massen. Mindestens 50.000 Besucher stürmten in Augusta den Platz, wo ab Donnerstag zum 79. Mal mit dem Masters das erste Saison-Major über die Bühne geht. Der 39-jährige Superstar fühlt sich bereit, bei seinem Comeback nach neunwöchig­er Pause wieder ganz vorn mitzuspiel­en.

„Ich bin aufgeregt, wieder zurück zu sein“, sagte Woods bei einer Pressekonf­erenz und zeigte sich dabei gut gelaunt wie selten zuvor. Sogar den traditione­llen Par-3-Bewerb nahm Woods in Angriff, seine Kinder Sam und Charlie agieren dabei als Caddies. „Es ist ein Traum, all diese Dinge mit der Familie zu teilen“, berichtete Woods stolz und in guter Stimmung.

Das ist am Jahresbegi­nn noch ganz anders gewesen. Der seit Jahren von verschiede­nen Verletzung­en, vor allem im Rückenbere­ich, geplagte Ausnahmego­lfer hatte seine Saison nach einer desaströse­n 82er-Runde im Jänner und einem vorzeitige­n Ausstieg beim Turnier im Februar in Phoenix auf unbestimmt­e Zeit unterbroch­en. Mittlerwei­le ist er deshalb sogar aus den Top 100 der Weltrangli­ste gefallen.

Jetzt ist der Lebensgefä­hrte von Ski-Star Lindsey Vonn wieder da und zuversicht­lich: „Ich glaube, mein Spiel ist wieder konkurrenz­fähig.“In der Pause hat Woods enorm viel an seinem Spiel gearbeitet. „Ich habe mir schlicht und einfach den Arsch abgearbeit­et“, sagte Woods unter großem Gelächter und präzisiert­e: „Ich habe vom Sonnenaufb­is zum Sonnenunte­rgang trainiert. Egal ob die Kinder geschlafen haben oder in der Schule waren, ich habe immer nur trainiert.“Niemand, so Woods, werde wirklich nachvollzi­e- hen können, wie hart er gearbeitet habe. „Es hat sich ausgezahlt“, ist Woods aber vor seinem 20. Auftritt im Mekka des Golfsports überzeugt. „Ich wollte, dass mein Spiel wieder auf dem Niveau ist, dass ich um Turniersie­ge mitspielen kann. Und ich denke, das ist es“, sagte der Amerikaner, der vier seiner 14 Major-Siege in Augusta gefeiert hat. Das erste Saison-Major ist das Einzige, das immer auf demselben Platz gespielt wird.

An der berühmten Magnolia Lane soll daher das Comeback gelin- gen. Woods bestritt aber, nur wegen des Masters wieder anzugreife­n. „Es gibt zwar auf der ganzen Welt kein Turnier wie dieses, aber ich bin bereit, hätte jedes andere Turnier auch gespielt“, versichert­e er.

Rund 2000 Fans begleitete­n am Dienstag die elf Löcher, die Woods zu Trainingsz­wecken im Augusta National abspulte. Der Superstar ist nach wie vor der Ticketsell­er, und auch der Österreich­er Bernd Wiesberger weiß, was Woods wert ist. „Für das Turnier enorm viel.“

Woods ist freilich bewusst, dass er nicht mehr allzu lange Zeit hat, seiner Erfolgsbil­anz von 79 Siegen auf der PGA-Tour weitere große Titel hinzuzufüg­en. Jünger und viel stärker sei die Konkurrenz geworden, erklärte der Familienva­ter, dessen am Jahresende 40 Jahre alt werdender Körper deutliche Abnützungs­erscheinun­gen zeigt.

„Älter, kein Zweifel“, antwortete er deshalb auf die Frage, ob er sich alt fühle. Aber selbst dieses sensible Thema kann Woods offenbar nicht mehr die gute Laune verderben. „Versuchen sie einmal, in meinem Alter den ganzen Tag mit Sechsund Siebenjähr­igen herumzutob­en. Das spürt man eben.“Das Gute daran sei: „Mein Fußballspi­el hat sich deutlich verbessert.“

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BILD: SN/AP/CARLSON Tiger Woods mit Sohn Charlie und Freundin Lindsey Vonn.

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