Training unter Polizeiaufsicht
Rund 60 private Motorradfahrer kamen am Mittwoch auf den Salzburg-Ring. Instruktoren der Exekutive gaben wichtige Tipps für die Zweiradfahrer, darunter waren auch einige Prominente.
SALZBURG. Karl Heinz Bohl, Geschäftsführer des Salzburger Flughafens, rückt sich auf seiner 160 PS starken BMW 1600 den Helm zurecht: „Ich habe heute schon geschmissen. Ein Krampf im Bein. Ich habe die Maschine nicht gleich halten können“, sagt er. Die Kratzer an der rechten Seite der BMW sind aber minimal. Dann gibt er wieder Gas. Elegant bewegt er das knapp 400 Kilo- gramm schwere Motorrad durch den gesteckten Slalomkurs, bewältigt die Test-Bremsstrecke mit Bravour. Gestrenge Augen beobachten das Geschehen. Sie gehören den Instruktoren Helmut Angerer, Robert Steinbichler, Günter Fersterer sowie Christian Sommerlat. Allesamt sind sie Polizeibeamte der Salzburger Verkehrsabteilung und Profis auf Motorrädern. Schon zum wiederholten Male bietet die Polizei derartige Sicherheitstrainings für Privatfahrer an. Gratis – freiwillige Spenden gehen an den Verein „Wings for Life“.
„Technik kann man kaufen, aber die Erfahrung damit muss man selbst machen“, sagt Bohl. Als Gelegenheitsfahrer („Meine Frau fährt hinten natürlich mit“) finde er diese Trainings super. Kaum hat er dies gesagt, ist kein weiteres Wort mehr zu verstehen. Eine Harley-Davidson, eine „Fat Boy“, beschleunigt massiv, um dann in der Bremszone „in die Eisen zu gehen“. Der knappe Kommentar des Polizei-Instruktors, der Bremspunkt und Verhalten der Fahrer mit Argusaugen beobachtet: „Nicht schlecht, Madame.“
Unter dem Helm von „Madame“quillt langes Haar. „Ja, ich bin die Veggiequeen. Ich koche bei TV-Shows, schreibe Kochbücher und ich liebe meine Harley“, sagt Silvia Maritsch-Rager. Die gebürtige Frankenburgerin ist nicht auf den Mund gefallen: „Veggiequeen und Fat Boy sind schwarz wie die Nacht und immer rasant vor Ort.“
„ Die Polizei bietet mit diesen Trainings eine tolle Verkehrserziehung.“
Inmitten der etwa 60 Teilnehmer hat sich auch der Pressesprecher der Salzburg AG, Sigi Kämmerer, mit seiner 1200er-BMW eingereiht. „Ich war früher sicher ein guter Biker. Dann sind die Kinder gekommen und zwölf Jahre war dann nichts mehr. Wenn ich jetzt wieder anfange, ist es ein Beginn von ganz vorn. Die Technik hat sich geändert. Testweise habe ich auf der Geraden am abgesperrten Ring kurz 202 auf dem Tacho gehabt. Sonst fahre ich natürlich defensiv.“