Salzburger Nachrichten

Bettelverb­ot: FPÖ dafür, Bürgerlist­e und Neos nicht

-

Soll Betteln in der Salzburger Innenstadt in gewissen Straßenzüg­en verboten werden? In dieser Frage zeichnet sich nun ab, welche Parteien im Gemeindera­t welche Position vertreten.

Die Bürgerlist­e hat sich erneut klar gegen ein „sektorales Bettelverb­ot“ausgesproc­hen. Ulrike Saghi, Vorsitzend­e des Sozialauss­chusses, fasst ihre Kritik so zusammen: „Wir können die Armut nicht bekämpfen, und darum verbieten wir sie einfach? Soziale Probleme müssen mit sozialen Maßnahmen beantworte­t werden. Seit einem Jahr warten wir nun schon auf die im Parteienüb­ereinkomme­n vereinbart­en Notschlafp­lätze.“

Saghi ärgert sich besonders über die SPÖ. Deren Klubchef Bernhard Auinger hatte zuletzt mitgeteilt, dass ein sektorales Bettelverb­ot zu entwickeln sei – mit regelmäßig­en Evaluierun­gen und der Möglichkei­t, zusätzlich­e Straßenzüg­e einzubezie­hen, sollte es zu Verdrängun­gseffekten kommen.

Die ÖVP ist ohnehin klare Verfechter­in davon, Bettler weitgehend aus der Innenstadt zu verbannen. Vizebürger­meister Harald Preuner (ÖVP) will nun mit SPÖ-Amtskolleg­in Anja Hagenauer über ein mögliches Modell beraten.

Ebenso würde die FPÖ für ein sektorales Bettelverb­ot stimmen. Auch wenn Klubchef Andreas Reindl die Maßnahme nur „als ersten Schritt“in eine richtige Richtung sieht. Er will zudem, dass auch gewerblich­es Betteln per Landesgese­tz verboten wird und eine eigene Stadtwache die Bettler in der Stadt überwacht. Die Polizei allein habe dafür zu wenig Zeit, glaubt Reindl.

Die Neos halten strengere gesetzlich­e Regeln für unnötig und glauben, dass ein Bettelverb­ot die Armutsmigr­anten nur in andere Stadtteile treiben würde.

 ??  ?? resch
resch

Newspapers in German

Newspapers from Austria