Hypo-Thesen-Schmankerl
Ich hätte den stattlichen Packen alter Zeitungen im Abstellkammerl der Hütte wohl nicht weiter beachtet, wenn mir beim Einheizen nicht zufällig ein Artikel aus dem Jahr 2007 ins Auge gesprungen wäre – Überschrift: „Kärnten wird reich!“Der damalige Landeshauptmann Haider stellte darin den Verkauf der Hypo Alpe Adria an die Bayern LB als Meilenstein für sein Land dar, denn man würde „den Löwenanteil der Hypo-Millionen für die kommenden Generationen anlegen“. „Kritikern und Querulanten“warf er vor, dass „aus ihren Stimmen lediglich der blanke Neid“spräche. Mein Jagdtrieb war geweckt und angesichts des österlichen Schneetreibens und bar jedes anderen Lesestoffs arbeitete ich mich durch das rund ein Jahrzehnt umspannende Ofenanheiz-Archiv. Hier einige Gustofundstückerl – Kommentare dazu sind wohl überflüssig. „Es gibt keine Investmentbank, die uns nicht schon gratuliert hat.“Jörg Haider im selben Interview „Die Bank wird damit nachhaltig und stabil kapitalisiert sein.“Investor Tilo Berlin zur staatlichen 900-Millionen-Geldspritze, 2008 „Eine Verstaatlichung ist sicher nicht das Ziel.“Finanzminister Pröll kurz vor der „Nacht der langen Messer“im Dezember 2009, in der die Bank dann verstaatlicht wurde „Eine gute Basis für die Zukunft der Bank.“Pröll kurz nach der Verstaatlichung „Wir sind nicht so neger, wie man glaubt! Experten sagen: Kärnten war zweimal Sieger, einmal beim Verkauf der Hypo und auch jetzt.“LH Dörfler zur Verstaatlichung der HAA, 2009 „Das Ganze war eine suspekte Geschichte . . . Ich war bloß ein Gast, dem man Geld abnehmen wollte.“Ex-LH Dörfler zum selben Thema, 2015 „Die Hypo-Alpe-Adria ist eine Erfolgsgeschichte.“Uwe Scheuch, 2010