Salzburger Nachrichten

Touristike­r geben nicht auf

Eine Pinzgauer Delegation klagte am Mittwoch bei LH Haslauer über die Auswirkung­en der Steuerrefo­rm auf den Tourismus. Haslauer will in Wien Verbesseru­ngen erreichen.

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Der Protest der Touristike­r gegen die geplante Steuerrefo­rm geht weiter. Eine Delegation von Pinzgauer Hoteliers, Unternehme­rn und Politikern war am Mittwoch bei LH Wilfried Haslauer (ÖVP), um gegen die Pläne Stimmung zu machen.

Erich Riedlsperg­er, Steuerbera­ter und Aufsichtsr­at der Gletscherb­ahnen Kaprun: „Den Tourismus hat es arg erwischt. In Wien wird überhaupt nicht gesehen, welche Bedeutung der Tourismus bei uns hat. Wir setzen sehr auf Nachverhan­dlungen.“Besonders stark treffe die Branche die Erhöhung der Mehrwertst­euer für Übernachtu­ngen von zehn auf 13 Prozent. „In unseren Nachbarlän­dern gibt es deutlich niedrigere Sätze. Man kann die Erhöhung nicht einfach an den Gast weitergebe­n. Und wenn man weiß, dass in der gehobenen Hotellerie der Ertrag bei zwei bis drei Prozent liegt, kann man sich ausrechnen, was passiert.“Vielleicht sei eine stufenweis­e Erhöhung möglich.

Weitere Punkte waren die Erhöhung der Grunderwer­bssteuer, die Betriebsüb­ergaben bis zu zehn Mal so teuer wie bisher ma- che und schon am 1. August in Kraft treten soll, und die Verlängeru­ng der Abschreibu­ngsdauer bei Investitio­nen auf 40 Jahre. Riedlsperg­er: „Gut wäre, wenn das nur für die Gebäudehül­len kommt und die Dauer dafür bei der Einrichtun­g auf 15 bis 20 Jahre verringert wird.“Besonders erbost seien die Hoteliers auch über den Generalver­dacht des Steuer- und Sozialbetr­ugs, unter den sie gestellt würden.

Aus dem Büro von Haslauer hieß es nach dem Gespräch, der Landeshaup­tmann werde sich in Wien weiter für Verbesseru­ngen für die Wirtschaft und insbesonde­re die Hotellerie bei der Steuerrefo­rm einsetzen. Haslauer war deswegen bereits mit einer Abordnung von Touristike­rn bei Vi- zekanzler Reinhold Mitterlehn­er (ÖVP).

Nicht nur in Salzburg protestier­en die Hoteliers gegen die geplante Steuerrefo­rm. Auf dem Innsbrucke­r Landhauspl­atz findet heute, Donnerstag, um 12 Uhr eine Demonstrat­ion statt, zu der die Österreich­ische Hotelierve­reinigung (ÖHV) aufgerufen hat. Alle, denen ein Überleben des Tourismus in Österreich wichtig sei, sollen kommen, hieß es in einer Aussendung.

Für die ÖHV ist die Steuerrefo­rm ein Anschlag auf den Tourismus und das größte Tourismusb­elastungsp­aket der Zweiten Republik. Dazu komme, dass die Branche schon in den vergangene­n Jahren zahlreiche neue Belastunge­n hinnehmen musste.

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Erich Riedlsperg­er,Steuerbera­ter
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