Dienst nach Vorschrift auf Windsor
Schlosswächter wollen nicht länger gratis Zusatzaufgaben erledigen.
Insgesamt 76 Wächter auf dem von der Queen bewohnten Schloss Windsor wollen ab Ende April nur noch Dienst nach Vorschrift machen – und damit für mehr Gehalt kämpfen. Bei einer Abstimmung hätten sich die Betroffenen mit deutlicher Mehrheit dafür entschieden, teilte die zuständige Gewerkschaft am Mittwoch mit.
Streiken wollen sie nicht, aber keine Extraaufgaben mehr erledigen – etwa Führungen für Touristen oder Hilfe beim Dolmetschen. Die Wächter arbeiten am Eingang zum Schloss, auf dem Gelände und in öffentlich zugänglichen Gebäuden, aber nicht direkt für Königin Elizabeth II. Sie fordern zusätzliche Bezah- lung für die Extraaufgaben, da ihr Arbeitgeber, der Royal Collection Trust, etwa mit Führungen für Besucher Geld verdiene. „Personal sollte anständig dafür bezahlt werden, dass es ermöglicht, dass Besucher aus aller Welt ihre Zeit auf dem Schloss richtig genießen“, sagte Ge- werkschaftschef Mark Serwotka. Als knausriger Arbeitgeber dazustehen kommt für die Queen angesichts der bevorstehenden Geburt ihres zweiten Enkels und ihres eigenen Geburtstags ungelegen. Unter Knauserverdacht steht das britische Königshaus ohnehin. Kürzlich suchte Elizabeth II. einen Chauffeur. Sieben Tage die Woche sollte er für Ihre Majestät bereitstehen, aber im Jahr nur 23.000 Pfund brutto kriegen. Damit ist die Arbeit noch besser bezahlt als die der Haushaltshilfe für den Buckingham-Palast, die derzeit gesucht wird. 14.513 Pfund pro Jahr sind das Einstiegsgehalt, abzüglich Wohngeld. Für 40 Stunden Arbeit pro Woche, Montag bis Sonntag. Das sind keine 20.000 Euro im teuren London.
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