Ist Jürgen Klopp fußballkrank?
Der Erfolgscoach tritt nach sieben Jahren bei Borussia Dortmund zurück.
Ein Trainerjob im modernen Fußball ist stressig. Die meisten erfolgreichen Trainer verstehen sich als Genies, sie sind Besessene, Perfektionisten. Einige mussten das schon teuer bezahlen. Ralf Rangnick etwa trat 2011 wegen einer Erschöpfung als Schalke-Trainer zurück, brauchte ein Jahr Auszeit, um dann bei Red Bull als Sportdirektor für Salzburg und Leipzig anzuheuern. Auch dem mittlerweile pensionierten Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld setzte einst der Umstand extrem zu, dass ein Trainer nicht nur Fachmann für Fußball, sondern auch eine charismatische Führungspersönlichkeit, ein gewiefter Rhetoriker und eiskalter Stratege sein muss. Einer, der täglich von der Öffentlichkeit geprüft, durchleuchtet und kritisiert wird. Christoph Daum trieb es deswegen sogar in den Tabletten- und Drogenmissbrauch. Die berühmt gewordene Haarprobe, die ihn im Jahr 2000 den Job bei Bayer Leverkusen kostete, ist noch lebhaft in Erinnerung.
Am Mittwoch verkündete nun Jürgen Klopp, dass er Dortmund mit Saisonende verlassen wird. Der Startrainer sei müde und ausgelaugt, spekulierte die „Bild“-Zeitung. Von der Vereinsführung kam wenig später die Bestätigung, dass man der Bitte des 47-Jährigen um eine Auflösung seines bis 2018 laufenden Vertrags entsprochen habe. Klopp hatte Dortmund in sieben Jahren zu zwei Meistertiteln und einem Pokalsieg geführt. Als neuer Trainer ist Thomas Tuchel im Gespräch. Bruno Labbadia kehrt als Cheftrainer zum Hamburger SV, aktuell Tabellenletzter, zurück. Beim VfB Stuttgart soll Alexander Zorniger, bis vor kurzem bei RB Leipzig tätig, Nachfolger von Huub Stevens werden.