Fertighäuser sind wieder im Aufwind
Während der Gesamtmarkt 2014 ein Minus von 1,9 Prozent verzeichnet hat, legten Einfamilienhäuser in Fertigbauweise um 1,5 Prozent zu. Damit konnte erstmals seit zwei Jahren wieder ein Plus bei den Stückzahlen verzeichnet werden.
Die Mitglieder des Fertighausverbandes (ÖFV) errichteten im vergangenen Jahr 2530 Einfamilienhäuser im Inland. Das sind um 1,5 Prozent mehr als 2013. Dieser Zuwachs ist umso beachtlicher, als der Gesamtmarkt der Einfamilienhäuser im Vorjahr mit 14.800 errichteten Einheiten um 1,9 Prozent zurückgegangen ist.
Insgesamt wurden 2014 rund 4300 Einfamilienhäuser in Fertigbauweise gemäß ÖNORM B 2310 errichtet. Mit einem Plus von 6,7 Prozent konnte 2014 der Bau von großvolumigen Fertigbauten im mehrgeschoßigen Wohn- sowie im Objektbau ebenfalls zulegen, jedoch wurden in diesem Bereich die Steigerungsraten der Vorjahre nicht erreicht. 86 großvolumige Bauprojekte wurden im Vorjahr von den Mitgliedern des Österreichischen Fertighausverbandes im Inland realisiert. 2014 erzielten die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes einen Gesamtumsatz von 545 Mill. Euro, was einer Steigerung von fünf Millionen Euro oder 0,9 Prozent entspricht. Im Vergleich zu den Vorjahren fiel 2014 das Umsatzplus jedoch deutlich geringer aus. Die Gründe für diese Entwicklung liegen bei den erwähnten geringeren Zuwächsen im großvolumigen Bau, bei der geringeren Nachfrage für teurere, jedoch schlüsselfertige Fertighäuser sowie beim Rückgang im Exportgeschäft. Die mittlere Ausbaustufe „Belagsfertig“gewann mit einem Anteil von 60,4 Prozent im Vorjahr deutlich dazu. Ein Plus von 4,6 Prozent war in dieser Ausbaustufe zu verzeichnen. Erstmals seit zwei Jahren verlor die schlüsselfertige Ausführung (26,5 Prozent, minus 2,6 Prozentpunkte) und die Stufe Ausbauhaus sank weiter auf 13,1 Prozent (minus 2 Prozentpunkte). Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die privaten Auftraggeber immer weniger bereit sind, Eigenleistungen zu übernehmen, allerdings gleichzeitig auch nach Einsparungspotenzialen beim Hausprojekt suchen.
Bei den Energiestandards der Fertighäuser ergab sich in der Kategorie „Niedrigenergie- haus“2014 im Vergleich zu 2013 ein leichtes Plus von einem Prozentpunkt. 93,1 Prozent aller Einfamilienhäuser werden in dieser Klasse ausgeführt.
0,9 Prozent mehr Umsatz
Ausbaustufe „Belagsfertig“boomt
Leichter Rückgang bei Passivhäusern
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Verloren hat hingegen die Zahl jener Fertighäuser, die eine Energiekennzahl von mehr als dreißig Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr aufweisen. Der Anteil sank um 0,4 Prozentpunkte und liegt damit bei einem Anteil von 0,8 Prozent. Nach einem deutlichen Plus von vier Prozentpunkten im Jahr 2013 verzeichnete der Passivhausstandard im Vorjahr wieder einen leichten Rückgang um 0,6 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,1 Prozent.