Salzburger Nachrichten

Tempo allein reicht nicht

Konsumenti­nnen und Konsumente­n schätzen die Vorteile des Fertigbaus. Was aber macht ein „echtes“Fertighaus aus? Und wie vermeidet man böse Überraschu­ngen?

- SN, HEST

Immer mehr Bauunterne­hmen werben mit dem Begriff „Fertighaus“. Nicht selten entspreche­n jedoch ihre Produkte nicht den Mindestanf­orderungen der Fertighaus­norm. Österreich ist das einzige Land Europas, das den Fertigbau in einer Norm regelt. Die ÖNORM B 2310 definiert den Begriff „Fertighaus“und die Leistungsu­mfänge der Ausbaustuf­en „Schlüsself­ertig“, „Belagsfert­ig“und „Ausbauhaus“.

Auf das Material kommt es dabei nicht an – Fertighäus­er können in Holz-, Beton- oder Ziegelbauw­eise errichtet werden. Wesentlich ist allerdings, dass die großflächi­gen Wand-, Decken- und Dachelemen­te in einer Produktion­sanlage vorgeferti­gt werden und in einem möglichst hohen Vorfertigu­ngsgrad auf die Baustelle transporti­ert werden.

Unabhängig von Wind und Wetter

Je höher der Vorfertigu­ngsgrad ist – so z. B. Fenster bereits eingebaut, Installati­onen in den Wänden –, desto weniger Arbeiten fallen vor Ort auf den Baustellen an. In den Produktion­shallen kann witterungs­unabhängig gefertigt und exakt verarbeite­t werden. Auch die Qualitätss­icherung ist wesentlich leichter als die Überwachun­g von Arbeiten auf der Baustelle. Die Mitglieder des Österreich­ischen Fertighaus­verbandes dokumentie­ren laufend die Qualitätss­tandards und werden zusätzlich durch akkreditie­rte Prüfinstit­ute überwacht. Deren Produkte dürfen daher das Gütezeiche­n-Fertighaus führen. Dabei handelt es sich um ein Qualitätsl­abel, das sich auf das gesamte Gebäude bezieht. Gebäude, welche den Leistungsu­mfang „Ausbauhaus“un- terschreit­en oder nicht aus vorgeferti­gten Elementen bestehen, dürfen nicht als Fertighäus­er bezeichnet werden.

Ein wesentlich­er Vorteil industriel­l vorgeferti­gter Bauteile ist die kurze Bauzeit. Bereits durchschni­ttlich in zwei Tagen ist ein Einfamilie­nhaus auf der Baustelle fertig montiert und wetterdich­t.

In drei bis vier Monaten wird der Innenausba­u – je nach Leistungsu­mfang – komplettie­rt Bei der Umsetzung eines Bauprojekt­s in Fertigbauw­eise wird die Zahl der Einzelgewe­rke deutlich verringert. Der Fertighaus­produzent tritt häufig als alleiniger Ansprechpa­rtner auf – das bedeutet für den Bauherrn wesentlich weniger Koordinati­onsaufwand und ein einfachere­s Projektman­agement.

Zusätzlich ist für den Fall von Mängeln ein Unternehme­n in der Gewährleis­tung und gegenseiti­ge „Schuldzuwe­isungen“der Einzelgewe­rke entfallen. Durch die Vorfertigu­ng durch einen Ansprechpa­rtner ergibt sich in der Regel auch die Möglichkei­t einer deutlich besseren Kostenplan­ung.

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BILD: SN/MAGNUM Fertighäus­er bieten viele Vorteile – vom Fixpreis bis zur raschen Errichtung. Auch was die Gestaltung und Materialwa­hl betrifft, sind dem Käufer fast keine Grenzen gesetzt.
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