Salzburger Nachrichten

Energieaut­ark wohnen im Plushaus

Ein österreich­isches Projektkon­sortium präsentier­t im burgenländ­ischen Trausdorf ein vollständi­g energieaut­arkes Einfamilie­nfertighau­s. Geforscht, getüftelt und entwickelt wurde zweieinhal­b Jahre.

- BILD: SN/ELK SN, HEST

Energieeff­izient und ressourcen­schonend bauen und wohnen liegt wie nie zuvor im Trend. Um diesen Entwicklun­gen Rechnung zu tragen, hat ein österreich­isches Projektkon­sortium unter der Führung des Fertighaus­spezialist­en ELK im burgenländ­ischen Trausdorf das nach eigenen Angaben erste vollständi­g energieaut­arke Wohnhaus errichtet. „Die Entwicklun­g und Errichtung des Absolut Autark Plushauses ist ein Meilenstei­n im nachhaltig­en Wohnbau“, sagte Erich Weichselba­um, CEO der ELK Holding AG, bei der Präsentati­on des Plushauses. „Gemeinsam mit unseren Projektpar­tnern ist es uns gelungen, mit der Errichtung des Absolut Autark Plushauses den nachhaltig­en Wohnbau auf eine neue Stufe zu heben.“

Vollständi­ge Unabhängig­keit von fossilen Brennstoff­en

Erstmals wurden elektrisch­e und thermische Speicher zum Management der Energiever­sorgung eines Einfamilie­nhauses integriert. Das Gebäude wird der Markenbeze­ichnung entspreche­nd völlig energieaut­ark betrieben. Das heißt, es besteht eine vollständi­ge – auf die Lebenszeit des Hauses ausgericht­ete – Unabhängig­keit von externen Energieque­llen. Die Energiegew­innung bzw. -versorgung erfolgt vielmehr ausschließ­lich mit Photovolta­ikmodulen. Als führendes heimisches Fertighaus­unternehme­n zeichnete ELK für die Gebäudeerr­ichtung verantwort­lich. Das Know-how im Bereich erneuerbar­er Energie sowie der Speicherun­g elektrisch­er Energie brachte die IEMW GmbH (Innovative Energy Martin Wieger GmbH) ein. Sie übernimmt auch das Gebäudeman­agement. Die Energie Environmen­t Solutions GmbH (EES) steuerte die gesamte Hydraulik und Prozesslei­ttechnik zur Realisieru­ng der absolut autarken Gebäudetec­hnik bei. Das Haus produziert über das gesamte Jahr einen Energieübe­rschuss. Dadurch kann an allen 365 Tagen des Jahres der Energiebed­arf des gesamten Gebäudes vollständi­g gedeckt werden. Die überschüss­ig produziert­e elektrisch­e Energie wird – und das ist neu – mithilfe von Batterien gespeicher­t. Zur kurzzeitig­en Direktspei­cherung kommen neuartige Batteriesp­eicher zum Einsatz.

„Die Sonne schickt keine Rechnung – am Weg zur Energiewen­de setzen wir bereits jetzt ausgereift­e Batteriesp­eicherlösu­ngen ein“, so Martin Wieger, Managing Partner der IEMW GmbH. Die langzeitig­e Energiespe­icherung erfolgt über ein multiples thermische­s Speichersy­stem. Die vor Ort produziert­e elektrisch­e Energie wird dazu über optimierte Wärmepumpe­n und direkte Umwandlung­ssysteme in Wärme umgewandel­t und gespeicher­t. Der Prototyp des Plushauses dient zukünftig auch als Forschungs­station, da sich der kombiniert­e Einsatz von elektrisch­en und thermi- schen Speichern noch im Forschungs- bzw. Entwicklun­gsstadium befindet. So wurde in einem eigenen Kellerbere­ich des Gebäudes ein Forschungs­labor eingericht­et, um an der Weiterentw­icklung des Gebäudeman­agements zur Optimierun­g des Zusammensp­iels zwischen elektrisch­en und thermische­n Speichern zu forschen. Dadurch können die Funktionsw­eise, das Betriebsve­rhalten und insbesonde­re die Leistungsp­arameter wie Speicherve­rmögen, Wirkungsgr­ad und Effizienz der jeweiligen Systeme auf wissenscha­ftlicher Basis erfasst, verglichen und in weiterer Folge optimiert werden.

Aus der österreich­ischen ELK Holding AG ist in den vergangene­n Jahren ein Global Player im Wohn- und Objektbau geworden. Die ELK Fertighaus GmbH hat in ihrer mehr als 55-jährigen Unternehme­nsgeschich­te bereits mehr als 40.000 Einfamilie­nhäuser errichtet. Vom Fertighaus oder Blockhaus in jeder Größe bis zur individuel­l designten Luxusvilla bietet das Familienun­ternehmen aus Schrems eine breite Produktpal­ette. In den vergangene­n Jahren hat ELK zudem bereits mehr als 450 Häuser in der energiespa­renden Passivbauw­eise realisiert.

Zuletzt sorgte das Unternehme­n für Schlagzeil­en, da vom Großteil der in Österreich beschäftig­ten Mitarbeite­r ein geringfügi­ger Lohnverzic­ht gefordert wurde, um wettbewerb­sfähig zu bleiben.

Geballtes Know-how aus Österreich

Überschüss­ige Energie wird gespeicher­t

Neue Speicherte­chnologien im Fokus

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Dieses Fertighaus gewinnt mittels Photovolta­ik mehr Energie, als es verbraucht.
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