Salzburger Nachrichten

„Das Leben ist kein Bauernherb­st“

Der Lungauer Kabarettis­t und Musiker Fritz Messner nahm im K.U.L.T. in Hof das Thema Zuzug ins Visier – mit gewohnt spitzer Zunge.

- BILD: SN/GÜNTHER SCHMIDHUBE­R

Die Frage hört sich simpel an, ist aber in der Ausführung oft alles andere als einfach: Wie kann Zuzug gelingen? Unter diesem Motto lud vergangene­n Mittwoch die Gemeindeen­twicklung Salzburg in das Kulturhaus K.U.L.T. nach Hof, um die Veranstalt­ungsserie „Zuagroast oda dahoam?“zu eröffnen.

Mit spitzer Zunge und gehörigem Augenzwink­ern erklärte der Lungauer Kabarettis­t und Musiker Fritz Messner seine Sicht zu „Zuagroaste­n“und „Dosigen“. Dabei spielte sowohl die Motivation vieler Städter für einen Umzug auf das Land –„einmal auf einer Bauernherb­st-Veranstalt­ung gewesen, und schon müssen wir da hin“– als auch eine Checkliste zur „Blitz-Austrifizi­erung für Ausländer“eine Rolle. Letztere bedarf übrigens neben einer großzügige­n Ansammlung von unnützem Wissen über den Skisport auch der Bereitscha­ft zu den zwei wichtigste­n Einstellun­gen des Österreich­ers, die sich laut dem Querschläg­er-Mitglied „wohl überall auf der Welt außer eben in Österreich widersprec­hen“: „alles ist schlecht“und „es darf sich aber trotzdem sicher nichts ändern“.

Trotz des prächtigen Gastgarten­wetters nutzten rund 100 Besucher das Angebot und honorierte­n Messners Überlegung­en und Lieder zum Thema sowohl mit schallende­m Gelächter als auch bestätigen­dem Nicken. Ganz in bewährter Querschläg­erManier fanden während des Auftritts auch nachdenkli­che Töne zur Fremde und dem Fremd-Sein ihren Platz. Wortgewalt­ig und schmunzeln­d befasste sich Fritz Messner mit „Zuagroaste­n“und „Dosigen“.

„Das Leben ist übrigens doch kein Bauernherb­st, spätestens wenn der Bauer frühmorgen­s neben dem frisch bezogenen Haus in der vermeintli­chen Idylle zum Mistfahren oder Schlachten anfängt, sieht die Welt gleich ein bisschen anders aus“, schloss Messner schließlic­h. Der zweite Teil des Abends, eine offene Podiumsdis­kussion mit dem Hofer Bürgermeis­ter Thomas Ließ, Zu- gezogenen und Vertretern der Vereine und der Kirche, veranschau­lichte die Problemati­k und auch Lösungen aus der Praxis.

Die nächsten Veranstalt­ungen von „Zuagroast oda dahoam?“finden am 28. April im Kunsthaus Nexus, Saalfelden, sowie am 10. Juni im Schwarzach­er Festsaal statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt dazu ist frei. Weitere Termine folgen.

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