Ein Lausbub verzaubert Kinder
Josefine Merkatz unterhält mit lebensgroßen Figuren – und als Bauer.
SALZBURG. Der kleine Fritzi ist ein lieber Lausbub, der seine Großmutter mit einem Geburtstagskuchen überraschen möchte. Zum Backen fehlt ihm aber noch ein Ei. Er hofft, dieses bei Bauer Heinrich zu bekommen. Doch an diesem Tag ist im Stall alles anders. Die Tiere sind aufgebracht, sie fühlen sich vom Bauer nicht mehr geliebt. Ständig ist er grantig. Eier gibt es daher keine. Denn das Huhn Kiki legt nur Eier, wenn es glücklich ist. Und selbst die Milch wird sauer, wenn Kuh Emmi traurig ist. Gemeinsam mit Schaf Filz planen die Tiere wegzulaufen. Doch das Ganze kann nur ein Missverständnis sein. Fritzi hilft bei der Aufklärung.
Nach „Eine Winter Wichtel Geschichte“und „Fritzis Abenteuer im Gemüsegarten“hat Josefine Merkatz mit
„ Kinder sehen mich, wenn ich die Figuren bewege.“
„Fritzis Abenteuer auf dem Bauernhof“ihr drittes Buch für Kindergartenkinder und Schulanfänger herausgebracht. Wie schon im ersten Fritzi-Abenteuer gibt es auch im zweiten Buch ein Rezept zum Nachkochen. „Jeder kann den Biskuitkuchen backen. Es ist ein einfaches Rezept von meiner Großmutter“, sagt Merkatz. Auch Vater Karl Merkatz, der bekannte „Ein echter Wiener geht nicht unter“-Schauspieler, hat sich in einem kurzen „Mundl-Revival“als Kuchenbäcker probiert – zu sehen im Internet unter
„Fritzis Abenteuer auf dem Bauernhof“gibt es auch als Figurentheater. Seit mehr als sieben Jahren ist Josefine Merkatz mit ihrem Figurentheater in und rund um Salzburg unterwegs. Zu Beginn spielte sie bekannte Kinderklassiker wie „Rabe Socke“. „Irgendwann habe ich mir gedacht, ich könnte doch selbst ein Buch schreiben“, sagt sie. Merkatz spielt ihre Stücke fast täglich in Kindergärten, aber auch in öffentlichen Räumen wie Büchereien. „Mittlerweile kennen mich schon sehr viele Kinder“, freut sich die gebürtige Nürnbergerin, die seit Jahren in Salzburg lebt. Erstmals habe sie für ihren Sohn in dessen Kindergarten gespielt, erzählt die 53-Jährige.
Zuvor sei sie als Schauspielerin rund 20 Jahre lang auf Theaterbühnen gestanden. „Natürlich hat mich mein Vater dazu gebracht. Ich war schon als Kind oft im Theater und habe es geliebt, etwa den Geruch und das ganze Drumherum. Ich wollte nie etwas anderes machen.“Auch das Figurentheater habe für sie mit der Schauspielerei zu tun, sie versuche stets, eine Theateratmosphäre zu schaffen.
Merkatz spiele mit handgefertigten Figuren aus Schaumstoff – Titelheld Fritzi sei rund 1,30 Meter groß. Außerdem seien Huhn Kiki, Kuh Emmi und Schaf Filz als Figuren dabei. Den Bauer spiele sie selbst – mit Hut und Umhängebart. „Die Kinder sehen mich immer, wenn ich die Figuren be- wege, das ist nicht wie beim Kasperltheater. Ich denke, das ist für sie ganz schön. Ich will Kinder bezaubern, sie in eine andere Welt entführen“, sagt sie. Rund eine Dreiviertelstunde dauere das Stück.
Mit ihren lustigen Geschichten will sie die Kinder dazu bringen, Theaterluft zu schnuppern. Gleichzeitig thematisiere sie Inhalte wie gesunde Ernährung oder den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren und der Natur. „Ich bin selbst ein absolutes Landkind, lebe heute noch in einem ehemaligen Bauernhaus und liebe meinen Garten, in dem ich alles Mögliche anpflanze.“