Salzburger Nachrichten

Wattens war schon 1970 ein guter Boden

Mit einem 1:0-Sieg fixierten die Violetten den bis dahin größten Erfolg. Dem könnte die „Austria neu“nun einen großen Schritt näher kommen.

- Historie trifft „Neuzeit“

SALZBURG. 28. November 1970: Der SV Austria Salzburg feiert seinen bis dahin größten Erfolg. Mit einem 1:0 in Wattens fixieren Artur „Turl“Kibler und Co. den Herbstmeis­tertitel in der Nationalli­ga, Österreich­s höchster Spielklass­e. Karl Kodat sorgt mit einem Traumtor ins Kreuzeck für das Goldtor, Adi Antrich pariert einen Elfmeter. Die Dramatik passt zur Kulisse und so verwandeln rund 4000 mitgereist­e Fans das Stadion in der SwarovskiS­tadt in eine violette Festung. „Das war, als ob wir ein Heimspiel hatten“, erinnert sich Kibler.

Mehr als 44 Jahre später wird das Gernot-Langes-Stadion morgen, Samstag (15.30 Uhr), wieder so gut besucht sein wie seit vielen Jahren nicht mehr. Schließlic­h geht es diesmal, wenn auch „nur“in der Westliga, um mehr als den Herbstmeis­ter. Bei aktuell bereits sechs Punkten Vorsprung würde ein Sieg im direkten Duell fast gleichbede­utend mit dem Meistertit­el sein. Die lang ersehnte Rückkehr der Salzburger Austria in den Profifußba­ll wäre trotz acht ausstehend­er Runden zum Greifen nahe.

Laut Sportchef Gerhard Stöger erreichte die Ticket-Nachfrage für den Schlager ähnliche Di- mensionen wie 1970. „Wir hätten einige Tausend Karten brauchen können.“Die Austria musste sich jedoch mit 800 zufrieden geben. Obwohl das Gernot-Langes-Stadion offiziell 5500 Plätze bietet, wird die Polizei am Spieltag entscheide­n, wie viele Zuschauer zu verantwort­en sind. Wattens sieht rund 3000 als realistisc­h an.

„So ein 1:0 würden wir natürlich wieder liebend gerne nehmen“, erklärt Stöger. „Aber auch ein Unentschie­den. Selbst bei einer Niederlage wären wir immer noch sehr gut im Rennen.“Um dem größten Erfolg seit der Neugründun­g 2005 einen riesigen Schritt näher zu kommen, kann für Öbster und Co. „sogar“ein Sieg in Wattens kein schlechtes Omen mehr sein: Die Saison 1970/71 endete nämlich mit dem Vizemeiste­rtitel.

Sportlich würde jedenfalls niemand mehr am Aufstieg zweifeln. Zittern heißt es dann „nur“mehr um die Bundesliga-Lizenz. Das Urteil in erster Instanz fällt am 30. April. In Wattens wiederum macht man sich bezüglich Lizenz keine Sorgen. Präsidenti­n Diana Langes Swarovski beendete nun auch das Gerücht einer Wiedervere­inigung der WSG mit Wacker Innsbruck. Eine Fusion sei nach einem Vorstandsb­eschluss kein Thema. In Wattens müsste man daher bei einem Nicht-Aufstieg mindestens ein weiteres Jahr auf Profifußba­ll warten.

 ?? BILD: SN/KRUG/ANRATHER ?? Kibler (Mitte) und Co. feiern 1970 in Wattens den bis dahin größten Austria-Erfolg.
BILD: SN/KRUG/ANRATHER Kibler (Mitte) und Co. feiern 1970 in Wattens den bis dahin größten Austria-Erfolg.

Newspapers in German

Newspapers from Austria