Salzburger Nachrichten

89 und kein bisschen müde

Queen Elizabeth II. ist agil wie eh und je. Ihre Liebe für Pferde lebt sie nach wie vor aus. Und langweilig dürfte es kaum werden, schon wegen des Urenkelche­ns, das erwartet wird.

- SN, dpa

Königin Elizabeth II. soll angeblich Hunde, Pferde, Männer und Frauen mögen. „In dieser Reihenfolg­e“, schrieb ihr Biograf Graham Turner einst auf. Heute, Dienstag, feiert sie ihren 89er. Und Pferde stehen bei ihr nach wie vor hoch im Kurs. Erst vor wenigen Tagen wollen Zeitungsre­porter die hochbetagt­e Monarchin – 85 Jahre nach ihrem ersten Ritt auf dem eigenen Pony – hoch zu Ross im Park von Schloss Windsor angetroffe­n haben.

„Sie hat nicht einmal einen Helm getragen“, berichtete die „Daily Mail“. Wenige Tage später fieberte sie beim Pferderenn­en in Newbury mit ihrem Fuchshengs­t Capel Path – er wurde leider nur Dritter. Die Queen ist in einem Alter, in dem andere längst Greise sind. Die Monarchin, nach weit über 60 Jahren im Amt, scheint so agil wie eh und je. Von Abnutzungs­erscheinun­gen oder gar Amtsmüdigk­eit ist wenige Wochen vor ihrem mit Spannung erwarteten Deutschlan­d-Besuch im Juni keine Spur zu erkennen.

Seit ihrem diamantene­n Thronjubil­äum im Jahr 2012 und nach 60 Jahren auf dem Thron tritt Elizabeth ein klein wenig kürzer. Lange Auslandsre­isen, etwa nach Australien oder in die Karibik, lässt sie von Thronfolge­r Prinz Charles (66) oder der jungen Generation um Prinz William und seinen Bruder Harry erledigen.

Sollte sie gesund bleiben, wird sie im September den Rekord von Königin Victoria brechen – 63 Jahre und 216 Tage auf dem Thron. Für viele Briten ist ihr Ableben daher unvorstell­bar. Die meisten ihrer Lands- leute kennen kein anderes Staatsober­haupt als Elizabeth.

Ihr ältester Sohn Charles ist inzwischen auch bei der traditione­llen Thronrede zur Eröffnung einer neuen Parlaments­saison dabei; die nächste steht Ende Mai an. Sollte David Cameron bei der Wahl am 7. Mai nicht wieder in die Downing Street einziehen, wäre sein Nachfolger der 13. britische Premiermin­ister, der Queen Elizabeth II. dient. Weltweit sind es noch viel mehr Regierungs­chefs, die auf ihren Namen den Amtseid ablegen: Die Queen ist Oberhaupt von 15 Staaten außerhalb Großbritan­niens – von Kanada und Australien über Jamaika bis Tuvalu.

Wenn die Queen heute auf Schloss Windsor an der Seite ihres Mannes Prinz Philip (93) ihren 89. Geburtstag begeht, mag sich die Aufregung für die Pferde wieder gelegt haben. Langeweile dürfte freilich keine aufkommen. Ein neues Urenkelche­n steht der Königin ins Haus, das unterdesse­n fünfte. Herzogin Kate, die Ehefrau ihres Enkels William, wird nach eigener Aussage in der zweiten Aprilhälft­e ihr zweites Kind nach Söhnchen George zur Welt bringen. Die Buchmacher gehen davon aus, dass es ein Mädchen wird. Die meisten Teilnehmer an Wetten in Großbritan­nien setzen ihr Geld auf den Vornamen Alice.

Zeit zum Feiern nimmt sich die Königin im April ohnehin nie. Das britische Frühlingsw­etter ist ihr zu schlecht. Ihre offizielle Geburtstag­sparade „Trooping The Colour“findet alljährlic­h im Juni in London statt.

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BILD: SN/APA/EPA/ANDY RAIN Agil wie eh und je: Queen Elizabeth und ihr Mann Prinz Philip bei einem Auftritt Anfang April.

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