„So etwas vergisst man niemals“
Gerhard Breitenberger aus Golling war Fußballnationalspieler bei der WM 1978.
Córdoba, das ist für Gerhard Breitenberger mehr als nur das Wunder des 3:2 gegen Deutschland bei der Fußballweltmeisterschaft 1978. „Das war definitiv der Höhepunkt meiner Fußballerkarriere. Ich als kleiner Gollinger als österreichischer Nationalspieler bei einer WM. Das wollte ich immer meinen Enkelkindern erzählen können. So etwas vergisst man niemals“, sagt der heute 60-Jährige im SN-Gespräch.
Dabei sei es eher Zufall gewesen, dass Breitenberger damals überhaupt bei vier der insgesamt sechs WM-Spielen im Einsatz gewesen sei – darunter der 2:1-Sieg beim Auftaktspiel gegen Spanien und das 1:2 gegen Schweden.
Das lässt sich auch in den „Salzburger Nachrichten“nachlesen. Bereits am 1. Juni 1978, an dem Tag vor der WM-Eröffnung in Buenos Aires, war von Streitigkeiten innerhalb der Mannschaft zu lesen und von Team- kollegen, die Breitenberger ausschließen wollten. Er selbst sagt: „Ich hab nur gespielt, weil sich Heini Strasser verletzt hatte.“
Das erklärt auch, warum ausgerechnet Breitenberger beim legendären Spiel gegen Deutschland am 21. Juni 1978 die Ersatzbank drücken musste. „Unsere Mannschaft hatte zuvor ja 1:5 gegen Holland und 0:1 gegen Italien verloren. Deshalb musste Teamchef Helmut Senekowitsch eine Veränderung in der Aufstellung vornehmen. Ich war am einfachsten auszutauschen“, sagt Breitenberger.
Ein bisschen wehmütig mache ihn das aber bis heute. Schon damals sei ihm be- wusst gewesen, dass dieses Spiel gegen die BRD geschichtsträchtig sei. Auch wenn damals niemand damit rechnen konnte, dass es bis zum heutigen Tag der letzte Sieg gegen Deutschland in einem Pflichtspiel bleiben sollte. „Österreich gegen Deutschland, das war immer eine große Nummer“, sagt Breitenberger, der als Nationalspieler insgesamt bei 15 Spielen im Einsatz war.
Vor mittlerweile 35 Jahren hat Breitenberger sein Fußballtrikot gegen Hemd und Sakko eingetauscht. Breitenberger arbeitet seither bei der Generali Versicherung – ein Job, der ihm viel Spaß mache. Fußball sei ihm hingegen nicht mehr so wichtig. Im Stadion sehe man ihn bestenfalls auf der Zuschauertribüne, wenn sein Lieblingsverein, der FC Barcelona, oder sein Sohn Gerhard Breitenberger junior für den SV Friedburg spiele. Die meiste Zeit verbringe er in den Bergen. „Ich mache 40 bis 50 Skitouren pro Saison und war schon auf so gut wie allen Gipfeln, auch auf dem Mont Blanc“, so Breitenberger stolz.
„Ich war am einfachsten auszutauschen.“