Kriminalisierung von Gastronomen
Die Regierung will die Steuerreform durch „Betrugsbekämpfung“gegenfinanzieren und kriminalisiert die Tourismusunternehmer als Steuersünder. Das ist ein wahrer Skandal! Hier wird eine Berufsgruppe als Sündenbock hingestellt, die eine derartige Stigmatisierung nicht verdient hat. Die Regierung geht davon aus, die Registrierkassenpflicht würde zusätzlich 900 Millionen Euro an Steuereinnahmen lukrieren. Die Höhe dieser Summe ist eine Farce, wenn man bedenkt, dass bereits jetzt kaum ein Unternehmer Umsätze verschweigen kann.
Er braucht sie schlichtweg, um Investitionen tätigen zu können. Die Gegenfinanzierung der Steuerreform ist augenscheinlich nicht gesichert. Den Gastronomen wird nur zusätzliche Bürokratie aufgebürdet. Wer von der Registrierkassenpflicht profitiert, das sind allein die Registrierkassen- und Softwarehersteller, aber bestimmt nicht der Staat. Die Mehrwertsteuererhöhung auf 13% bei Hotelnächtigungen wird die Unternehmer
Schreiben Sie uns! selbst treffen und selten an den Übernachtungsgast weitergegeben werden. Die Branche kämpft jetzt schon mit einem massiven Preisdumping. Ein Skiurlaub ist ein Luxusgut, das sich immer weniger leisten. Hotelbetriebe bieten Übernachtungen zu Dumpingpreisen an, um nicht mit leeren Hotelbetten dazustehen. Schließlich müssen die Angestellten bezahlt werden. Jeder Gast ist hart umkämpft. Hier wird es die kleinen Betriebe besonders schwerwiegend treffen. Tourismusbetriebe können ihren Standort nicht auslagern – also werden sie von der Regierung zur Kasse gebeten. Die Faktoren Arbeit, Investitionen und Wertschöpfung bleiben im Land. Die Tourismusbetriebe sorgen für Investitionen und beleben den ländlichen Raum. Die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus impliziert entsprechende Beschäftigungseffekte und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtbeschäftigung in Österreich. Ganz besonders in den ländlichen Gebieten hat die Tourismus- und Freizeitwirtschaft einen bedeutenden Einfluss auf Wirtschaftswachstum, Einkommen, Beschäftigung und regionale Entwicklung. Die Regierung unterstützt und stärkt die für die Gesamtwirtschaft in diesem Land so wichtigen Tourismusbetriebe nicht. Stattdessen schwächt sie die Kleinunternehmer und verurteilt sie zudem pauschal als Steuersünder. Es ist nicht einzusehen, warum nur den Unternehmern immer strenger auf die Finger geschaut werden soll. Der Steuermissbrauch findet woanders statt. In Österreich bessern sich rund eine Million Menschen regelmäßig ihr Gehalt durch Schwarzarbeit auf. Zu denken ist an Wohnungsreparaturen, Hausbau und -umbau, Autoreparaturen, Elektroarbeiten, Schönheitspflege, Hausarbeiten, Nachhilfestunden oder Gartenarbeiten. Der Wert dieser Schattenwirtschaft beträgt viele Milliarden Euro. Das Unrechtsbewusstsein dahingehend ist äußerst schwach ausgeprägt. Der Großteil der Bevölkerung zeigt für das „Pfuschen“hohes Verständnis. Ich heiße diese Vorgehensweise genauso wenig gut wie Steuerbetrug in der Gastronomie. Es mag durchaus sein, dass es ein paar wenige schwarze Schafe gibt, die Geld am Fiskus vorbeischleusen. Aber Österreichs Gastronomen pauschal als Steuerbetrüger zu stigmatisieren ist schlichtweg unangebracht. Elisabeth Grün