Wald ist wichtiger als Golfplatz
Bundesverwaltungsgericht bestätigt das Nein des Landes zum Anifer Projekt.
Das umstrittene, seit 1992 betriebene Projekt Golfplatz Anif ist an der Umweltverträglichkeitsprüfung gescheitert. Die Betreiber sind mit ihrer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht abgeblitzt: Das für das UVP-Verfahren zuständige Verwaltungsgericht in Wien hat den negativen Bescheid des Landes vom Oktober 2014 bestätigt.
Sowohl das Amt der Landesregierung als auch das Bundesverwaltungsgericht sehen kein öffentliches Interesse an der geplanten Rodung von rund 85.000 Quadratmetern Wald. Das ist der Knackpunkt. Die ohnehin bereits kleine Gesamtwaldfläche der Gemeinde Anif, eine der waldärmsten Gegenden des Landes, wäre durch die Rodung um acht Prozent verringert worden. Vorteile für den Tourismus könnten diesen Nachteil nicht aufwiegen. Der Golfsport sei nur ein kleiner Teilbereich. Da es schon etliche, nicht ausgelastete Golfanlagen in Salzburg und Umgebung gebe, brächte der neue Golfplatz „eine bloße Angebotserweiterung“. Und eine solche könne „kein überwiegendes öffentliches Interesse begründen“, heißt es in der Entscheidung des Gerichts.
Für den Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener ist „das Projekt Golfplatz Anif ein für alle Mal begraben“. Eine Revision an den Verwaltungsgerichtshof habe das Bundesverwaltungsgericht für unzulässig erklärt, weil keine besonderen Rechtsfragen offen geblieben seien. „Eine Vielzahl weiterer Versagungsgründe im Natur- und Artenschutz brauchte gar nicht mehr geprüft werden“, erklärt Wiener. Die Entscheidung gegen den Golfplatz „wäre ein Grund zum Feiern“, sagt der Umweltanwalt. Warum „wäre“? „Es gibt einen Wermutstropfen.“Der Grundeigentümer (die Familie Moy) habe seine Zustimmung zur geplanten natürlichen Aufweitung der Salzach an den Golfplatz geknüpft. Das sei traurig, sagt Wiener im SN-Gespräch.
Die Grünen sehen „einen großen Erfolg für die Bürgerinitiative und ihren Sprecher, den grünen Gemeindevertreter Wolfgang Pogadl“. Dessen Stellungnahme sei von mehr als 570 Personen unterstützt worden. „Unser wichtiges Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet an der Salzach bleibt für die Zukunft erhalten“, sagt Pogadl.
Die Projektbetreiber um den Anifer Unternehmer Michael Friesacher wollten auf einer Gesamtfläche von 70 Hektar östlich des Parks von Schloss Anif eine 18-Loch-Golfanlage samt Driving Range und Clubhaus errichten.
„ Das Projekt ist ein für alle Mal begraben.“