Ein Öffi-Verkaufsschlager wird teurer
Bürgerliste kritisiert die Preiserhöhung für neue Jahreskarte in der Stadt.
Preiserhöhungen für Fahrkarten von Bus und Bahn sorgen stets für Aufregung. Im Senat der Landeshauptstadt beschlossen am Montag die SPÖ und die ÖVP die schon im Vorfeld massiv kritisierte Preiserhöhung beim City-Ticket.
Das City-Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in der Kernzone, bisher auch 366-Euro-Ticket genannt, soll demnach ab Mitte dieses Jahres 375 Euro kosten.
Der Vorschlag der Bürgerliste, den Preis für das City-Ticket auch weiterhin bei 366 Euro zu belassen und Mehrkosten durch die Einnahmen aus Tempo 80 auf der Stadtautobahn zu decken, wurde abgelehnt. Die Erhöhung um neun Euro kommt nur ein Jahr nach der Einführung (im Juli 2014). „Dieses Ticket hat sich als ein absoluter Verkaufsschlager herausgestellt. Es nach so kurzer Zeit schon wieder teurer zu machen ist daher ein schlechtes Sig- nal für den öffentlichen Verkehr in Salzburg“, sagt der Klubobmann der Bürgerliste im Gemeinderat, Helmut Hüttinger. Der grüne Verkehrssprecher, Gemeinderat Bernhard Carl, bedauert ebenfalls: „Wir wollten Salzburgs Öffis attraktiver machen und mehr Menschen zum Umstieg bewegen. Mit der gestrigen Entscheidung bewirken SPÖ und ÖVP aber genau das Gegenteil.“
Von Juli bis Dezember 2014 wurden 3685 Jahrestickets für die Stadt verkauft. Das waren um 84 Prozent mehr als zuvor, als die Jahreskarte noch 494 Euro (minus 20 Prozent Umweltbonus) kostete. (Diese Begünstigung für Jahreskarten des Salzburger Verkehrsverbunds von 20 Prozent wird aus Umweltmitteln des Landes ermöglicht.) Die Jahresnetzkarte für das gesamte Bundesland kostet derzeit 1544 Euro.