Mehr Praxis für Kapellmeister
Der Blasmusikverband hat zweieinhalb Jahre an der Reform der Ausbildung gearbeitet. Unklar ist, wie sich die Verkleinerung der Militärmusik auswirkt.
SALZBURG. Es ist eines der wichtigsten Projekte seiner bisherigen Amtszeit: Landeskapellmeister Christian Hörbiger stellte kürzlich bei der Generalversammlung des Blasmusikverbands die neue Kapellmeisterausbildung vor.
„Wir haben zweieinhalb Jahre an dem Konzept gearbeitet“, sagt er. Hörbiger hat im Herbst 2012, kurz nach seinem Amtsantritt, zu einer Klausur geladen. Daraus entstand eine Arbeitsgruppe, in der er gemeinsam mit vier renommierten Kapellmeisterkollegen in die Detailplanung ging.
„Die Ausbildung, wie sie in den vergangenen 20 Jahren unter meinem Vorgänger Hans Ebner abgelaufen ist, war eine super Ausgangsbasis. Wir haben sie aktualisiert und sie auch an die gesellschaftlichen Veränderungen angepasst“, sagt Hörbiger.
Gleich geblieben ist die Dauer von drei Jahren. „Im dritten Jahr gibt es die Möglichkeit, sich aus einem Pool einen Praxislehrer auszusuchen, das geht auch bezirksübergreifend.“Wer Kapellmeister oder Kapellmeisterin werden will, braucht ein Orchester im Hintergrund, mit dem er oder sie das Dirigieren regelmäßig üben kann. Auch die praktische Abschlussprüfung wird mit dem eigenen Orchester absolviert.
Die Praxiseinheiten in der neuen Kapellmeisterausbildung haben sich erhöht, „es gibt insge-
„ Es gibt mehr Gelegenheit, mit dem Orchester zu arbeiten.“
samt viel mehr Möglichkeiten, mit dem Orchester praktisch zu arbeiten“, sagt Hörbiger.
Eine wesentliche Neuerung ist ein theoretischer Basiskurs, den alle Interessierten absolvieren müssen – sofern sie nicht bereits über das Goldene Leistungsabzeichen oder den Musikkundekurs III (Musikum) verfügen. „Die theoretische Ausgangslage der Kursteilnehmer ist sonst einfach zu unterschiedlich“, erklärt Hör-