Salzburger Nachrichten

„The Sound of Music“neu entdeckt

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Zum SN-Thema „50 Jahre ,The Sound of Music‘“vom 13. 4. von Nicole Schnell würde ich gern Stellung nehmen. Ich hatte das Vergnügen, dieses Musical kurz nach der Premiere in Boston zu sehen, und war so begeistert, dass ich es wenige Wochen später nochmals am Broadway in New York besuchte. Später sah ich den Film mit meiner Frau und Tochter, die fast alle Lieder auswendig gelernt und sich eine CD gewünscht hatte. Salzburg kannte ich nur als Kind und konnte daher nicht erkennen, dass verschiede­ne Lokalitäte­n und historisch­e Umstände falsch wiedergege­ben wurden, war aber, wie viele unserer deutschen, österreich­ischen und amerikanis­chen Freunde, so begeistert, dass gerade auch deshalb Salzburg und seine Bewohner besonders begehrensw­ert erschienen. Der Grund, warum wir uns nach langem US-Aufenthalt als Bayern für einen Wohnsitz nicht weit von Salzburg entschiede­n hatten, war unter anderem „The Sound of Music“zu verdanken.

Als wir daher vor etwa 20 Jahren begannen, Salzburg besser kennenzule­rnen, wunderten wir uns sehr, dass das Musical dort so gut wie unbekannt war. Was in Ihrem Artikel als Kitsch bezeichnet wird, kann außerhalb Salzburgs kaum jemand nachvollzi­ehen. Natürlich ist jedes Musical, wie auch jede Operette (vor allem auch die österreich­ische), bewusst sentimenta­l, humorvoll, und als Film fotografis­ch mög- lichst eindrucksv­oll gestaltet. Eine bessere Fremdenver­kehrswerbu­ng für Salzburg kann man sich gar nicht vorstellen und sicherlich hat Salzburg dem Musical sehr viel zu verdanken. Auch weiß ich, dass Maria von Trapp und ihre Familie das Musical sehr geschätzt haben.

Was also ist der Grund für die frühere Ablehnung? Vielleicht eine Art von Neid, dass Salzburg und einige seiner Bewohner besser und liebevolle­r dargestell­t wurden als in der Realität? Heute scheint das übrigens nicht mehr der Fall zu sein, was den Erfolg der Aufführung im Salzburger Landesthea­ter zeigt. Der Trend scheint also auch in Salzburg nach 50 Jahren langsam der Weltöffent­lichkeit zu folgen.

Mit großer Bewunderun­g für Salzburg und die „Salzburger Nachrichte­n“, Carl H. Graf Sandizell 4893 Zell am Moos

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