Das Korsett für Kunst und Kultur wird gelockert
Das Kunst- und Kulturbudget bleibt etwa gleich, trotzdem wird Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) nächstes Jahr voraussichtlich über 16,7 Mill. Euro mehr als heuer disponieren. Im Finanzrahmen, den der Ministerrat am Dienstag beschlossen hat, sind 2016 für Kunst und Kultur 441,8 Millionen Euro vorgesehen. Das sind nur 100.000 Euro mehr als für 2015. Doch weil Raten für das Wiener Museumsquartier wegfallen, werden Mittel frei. „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis“, resümierte Ostermayer. Auch im neuen Finanzrahmen sind für 2017 (442,4 Mill.) und für 2018 (445,3 Mill. Euro) je rund 16,7 Mill. Euro mehr für Kunst und Kultur vorgesehen als im bisherigen Finanzrahmen für diese Jahre, für 2019 sind es 445,8 Mill. Euro. Der Finanzrahmen dient als Richtlinie für die Budgeterstellung im Herbst, bei der Mittel konkret zugeteilt werden.
Vor wenigen Tagen hat der Chef der Bundestheater-Holding, Günter Rhomberg, eine Erhöhung der Basisabgeltung um 15 bis 17 Mill. Euro urgiert, auch die Direktoren der Bundesmuseen forderten Bundesmittel in Millionenhöhe. „Wenn Institutionen deutlich auftreten und sagen, dass sie mehr Mittel brauchen, empfinde ich das als Unterstützung für die Verhandlungen, die im Herbst abzuschließen sind“, sagte Ostermayer. Er teile jedoch nicht die Ansicht, dass öffentliche Zuwendungen quasi zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig seien.
„Ich empfinde das als Unterstützung für die Verhandlung im Herbst.“
Bundestheater wie Bundesmuseen dürfen sich also Hoffnungen auf Erhöhung ihrer Basisabgeltungen machen. Aber ein Zuwachs von 35 Mill. Euro, zu dem sich Wünsche der von der APA jüngst befragten Institutionen summieren, dürfte außer Reichweite sein.
Zusätzliches Geld soll ein „Institut für Kunst- und Kulturfinanzierung“aufbringen, das demnächst gegründet und ab Jahresbeginn 2016 tätig werden soll. Dieses soll steuerbegünstigt Spenden sammeln. Ostermayer sagte, er hoffe damit auf eine substanzielle Ergänzung der öffentlichen Mittel.