Salzburger Nachrichten

Kostas Charitos spürt die Krise in Griechenla­nd

Der von Petros Markaris erfundene Kommissar ermittelt wieder.

- SN, dpa Petros Markaris, „Zurück auf Start“, Krimi, 349 Seiten, Diogenes Verlag, Zürich 2015.

Mit einem Schock beginnt der Arbeitstag für den Athener Kommissar Kostas Charitos. Seine Tochter, die sich als Anwältin illegaler Einwandere­r einsetzt, wird vor dem Gericht niedergepr­ügelt. Aber Charitos hat nicht viel Zeit, sich damit zu befassen. Ein deutsch-griechisch­er Unternehme­r hat sich das Leben genommen. Eigentlich wäre das für die Polizei uninteress­ant, aber in der deutschen Botschaft geht die Nachricht ein, der Mann sei umgebracht worden. Unterzeich­net ist das Schreiben mit „Die Griechen der fünfziger Jahre“. Wer verbirgt sich dahinter?

Dann geschieht ein eindeutige­r Mord: Der Inhaber einer Nachhilfes­chule wird mit einer alten Pistole – Baujahr in den 1950er-Jahren – erschossen. Wieder kommt ein Bekennersc­hreiben der „Griechen der fünfziger Jahre“. Weitere Morde werden begangen, die nur durch die Bekennersc­hreiben und die gleichen Worte verbunden sind: „Kehrt um und geht zurück auf Start!“

Kostas Charitos hat auch Probleme infolge der griechisch­en Krise. Um Geld zu sparen, nimmt er den Bus statt des Autos. Der Schwiegerv­ater seiner Tochter muss seinen Laden aufgeben, weil er die Steuern nicht zahlen kann. Und alle leiden unter der schlechten Stimmung im Land. Charitos ist kein Hektiker, dafür ein gründliche­r Denker.

„Zurück auf Start“ist ein Kriminalro­man und ein Porträt der griechisch­en Gesellscha­ft. Petros Markaris schildert den Fall so, dass die Spannung trotz zahlreiche­r Nebensträn­ge erhalten bleibt.

Buch:

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