Salzburger Nachrichten

Real braucht die Tore von Ronaldo

Real Madrid muss im Heimspiel gegen Atlético Madrid gleich vier Stammspiel­er vorgeben und setzt auf Topstar Cristiano Ronaldo. Der Titelverte­idiger kann in dieser Saison der Champions League Geschichte schreiben.

- SN, APA

Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo soll es wieder einmal für Real Madrid richten. Spaniens Rekordmeis­ter muss heute, Mittwoch (20.45 Uhr/live Puls 4), im achten Saisonverg­leich mit dem Stadtrival­en Atlético Madrid endlich den ersten Sieg feiern, um ins ChampionsL­eague-Halbfinale einzuziehe­n. Im zweiten Viertelfin­alrückspie­l des Abends will Monaco zu Hause gegen Juventus Turin ein 0:1 aufholen.

Die erste Neuauflage des Vorjahrese­ndspiels hat am Dienstag vor einer Woche ein 0:0 zwischen den Madrider Clubs gebracht. Superstar Ronaldo blieb beim Gastspiel im Estadio Vicente Calderón blass, prüfte erst in der Nachspielz­eit Atléticos starken Schlussman­n Jan Oblak, der nun im Retourmatc­h mit weiteren Glanzparad­en endgültig dafür sorgen will, dass der Titelverte­idiger-Fluch in Europas Eliteliga seine Fortsetzun­g findet. Denn noch nie hat es bisher ein Club geschafft, die Champions League zwei Mal hintereina­nder zu gewinnen.

Real will diesen Fluch heuer unbedingt besiegen, muss aber im heimischen Santiago-Bernabéu-Stadion nicht nur auf den gesperrten Außenverte­idiger Marcelo verzichten. Mit Spielmache­r Luka Modrić sowie den Torjägern Karim Benzema und Gareth Bale müssen die Königliche­n gleich drei weitere Schlüssels­pieler wegen Verletzung­en vorgeben. Damit steigt der Druck auf Ronaldo, der bereits bei 50 Saisontore­n hält, und Kolumbiens WM-Star James Rodríguez, der zuletzt beim 3:1Heimsieg in der Meistersch­aft gegen Málaga überragend agierte.

„James war der beste Spieler, er hat unserer Mannschaft viel Qualität gegeben“, lobte Real-Trainer Carlo Ancelotti den Südamerika­ner, der nicht nur ein herrliches Tor erzielt und einen Elfer herausgeho­lt hatte, sondern auch Defensivau­fgaben im Mittelfeld souverän meisterte. „Atlético ist eine starke Mannschaft, die vor allem hinten gut steht, eine solide Einheit“, meinte Rodríguez zu den Qualitäten des zum Angstgegne­r mutierten Stadtrival­en. Denn die bisher sieben Duelle 2014/15 brachten vier AtléticoSi­ege und drei Remis.

Atlético-Coach Diego Simeone ist guter Dinge, dass Real auch im achten Anlauf sieglos bleibt und damit die Revanche für die 1:4-Champions-League-Finalniede­rlage nach Verlängeru­ng gelingt, vor allem weil dem Gegner der wichtigste Mann im Spielaufba­u fehlt. „Die Präsenz von Modrić macht sie so ge- fährlich“, hatte Simeone nach dem 0:0 in der Vorwoche betont. Der argentinis­che Trainer kann mit Ausnahme des gesperrten Mario Suárez aus dem Vollen schöpfen und hofft in der Offensive auf Antoine Griezmann und Mario Mandžukić. Der Franzose und der Kroate haben es in dieser Saison zusammen auf 43 Pflichtspi­eltore gebracht.

Juventus Turin reiste dank eines verwandelt­en Elfmeters von Arturo Vidal mit einem 1:0-Vorsprung zum Rückspiel bei AS Monaco. Italiens Rekordmeis­ter hat sich in den bisherigen zehn K.-o.-Duellen mit Vereinen aus der französisc­hen Liga stets durchgeset­zt, diese stolze Serie soll prolongier­t werden. Die Ge- neralprobe von Juve verlief mit dem 2:0-Heimsieg am Samstag im SerieA-Schlager gegen den Tabellenzw­eiten Lazio Rom, der nun schon 15 Zähler hinter dem Titelverte­idiger liegt, perfekt.

Nach dieser nationalen Vorentsche­idung wollen die Turiner auch erstmals seit 2003 wieder ins Halbfinale der Königsklas­se einziehen. Bei dieser Mission müssen sie allerdings auf Verteidige­r Martín Cáceres und Mittelfeld­spieler Paul Pogba, die beide verletzt sind, verzichten. Monaco ist seit dem Finale 2004 nicht mehr in die Runde der letzten vier eingezogen und schwächelt­e zuletzt zu Hause. Seit mittlerwei­le vier Pflichtspi­elen ist das Team von Trainer Leonardo Jardim im eigenen Stadion sieglos. Mit dem jüngsten 1:1 am Samstag gegen Rennes mussten die Monegassen auch ihre nationalen Titelambit­ionen praktisch ad acta legen, beträgt doch der Rückstand auf das Spitzenduo Paris St. Germain und Olympique Lyon fünf Runden vor Schluss sechs Punkte. „In der letzten halben Stunde wirkten wir müde“, gestand Jardim nach dem Match gegen Rennes. Der 40-jährige Portugiese bereitete seine Mannen deshalb akribisch auf das Heimspiel gegen Juve vor, in dem mit einer Anfangsoff­ensive und schnellen Toren noch der Aufstieg geschafft werden soll.

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BILD: SN/AP/ANDRES KUDACKI Im Hinspiel vor einer Woche hatte Atlético Madrid den Topstar von Real Madrid, Cristiano Ronaldo (M.), bestens im Griff.

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