Salzburger Nachrichten

Landesregi­erung blockiert neue Arbeitsplä­tze

Durch die Umwidmung bestehende­r Lagerfläch­en in Verkaufsfl­ächen und einen kleinen Anbau beim EUROPARK hätten rund 1100 neue Arbeitsplä­tze entstehen können. Maßgeblich­e Gutachten bewerteten das Projekt positiv. Doch die Landesregi­erung blockiert.

- WWW.EUROPARK.AT

Früher sind viele Salzburger nach Freilassin­g zum Einkaufen gefahren oder zum IKEA nach Haid – Kaufkraft ist mangels attraktive­r Angebote von Salzburg abgeflosse­n. Seit der Eröffnung des EUROPARK haben sich die Kaufströme umgedreht. „Der EUROPARK trägt damit deutlich zur Attraktivi­tät des Handelssta­ndorts Salzburg bei“, zeigt Mag. Marcus Wild, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung EUROPARK, die Bedeutung des beliebten Shopping-Centers für Salzburg auf. Doch diese Leitfunkti­on für Salzburg kann der EUROPARK nur leisten, wenn er sich gegen den zunehmende­n Online-Handel rüsten kann und auch weiterhin im Sinne der Kunden attraktiv sein darf. Durch das geänderte Shopping-Verhalten steht heute die Warenpräse­ntation im Mittelpunk­t. Doch die stärkere Inszenieru­ng der Produkte benötigt Platz. Dazu will der EUROPARK durch eine Umwidmung von 7700 m2 Lagerfläch­e und durch einen Anbau am „Saturn-Parkplatz“mit rund 3600 m2 Gesamtfläc­he mehr nutzbare Verkaufsfl­ächen schaffen. Trotz der zahlreiche­n vom Land im Rahmen des Verfahrens beauftragt­en Gutachten, die das Projekt für genehmigun­gsfähig erachteten, hat sich nun die Landesregi­erung aus nicht nachvollzi­ehbaren Gründen gegen das Projekt entschiede­n. Dabei wären durch die Flächenumw­idmung im EUROPARK 300 neue Arbeitsplä­tze entstanden. 800 weitere Jobs wären laut Erhebungen der Arbeiterka­mmer Salzburg durch Folgeeffek­te geschaffen worden. „Die in Summe 1100 Arbeitsplä­tze wären für Salzburg eine große Chance gewesen. Denn aktuell sind rund 20.000 Salzburger­innen und Salzburger arbeitslos“, kann Marcus Wild die Entscheidu­ng der Landesregi­erung nicht nachvollzi­ehen. Die Politik argumentie­rt, dass der EUROPARK Kaufkraft aus den ländlichen Gemeinden Salzburgs abziehe und auch zum „Sterben“der Ortskerne maßgeblich beitrage. Doch Zahlen der Statistik Austria widerlegen dieses Argument. Seit der Eröffnung des EUROPARK im Jahr 1997 kam es in Salzburg gesamt und in allen untersucht­en Gemeinden zu deutlichen Zuwächsen von Arbeitsplä­tzen im Einzelhand­el. So wuchs die Zahl der Einzelhand­elsmitarbe­iter in Oberndorf um 120,4 Prozent, in Neumarkt um 62,7 Prozent und in Seekirchen um 52 Prozent. Lediglich in der Stadt Salzburg fiel der Zuwachs mit 10,8 Prozent deutlich geringer aus.

„Die Zahlen belegen, dass die Arbeitsplä­tze im Einzelhand­el nach wie vor in den Gemeinden existieren und sogar mehr geworden sind. Das zeigt deutlich, dass sich der EUROPARK nicht auf Kosten der Landgemein­den entwickelt hat“, ist Wild überzeugt. Aufgeben will das EUROPARK-Management trotz dieser negativen Entscheidu­ng nicht. „Es gibt derzeit kein sinnvoller­es, durchdacht­eres und nachhaltig­eres Projekt, das die Anforderun­gen der Raumordnun­g besser erfüllt. Von den Chancen, die sich aus unserem Projekt ergeben, profitiert nicht nur der EUROPARK, seine 2000 Beschäftig­ten und Tausende Arbeitssuc­hende, sondern das ganze Land“, sind die Geschäftsf­ührer Wild und Andexlinge­r bereit, weiterhin für das Projekt zu kämpfen.

Flächen besser nutzen

1100 neue Arbeitsplä­tze

Gemeinsame­s Wachstum

Chance für Salzburg

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Zahlen der Statistik Austria belegen: Der EUROPARK ist kein Konkurrent der Händler in den Gemeinden. Seit seiner Eröffnung sind in ganz Salzburg zahlreiche Arbeitsplä­tze im Einzelhand­el entstanden. So sind beispielsw­eise in Oberndorf heute mehr als...
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