Salzburger Nachrichten

Pläne für Wasserstof­ftankstell­e

In Innsbruck gibt es schon eine, Linz plant eine. Salzburg will nachziehen.

- Stv

Südtirol ist beim öffentlich­en Verkehr Vorbild. Die Regierung dort investiert pro Jahr 195 Millionen Euro in Bahn und Bus sowie den Flughafen. Aktuell sind in Bozen fünf wasserstof­fbetrieben­e Stadtbusse im Einsatz – pro Stück um eine Million Euro. Der Wasserstof­f wird in einem Kraftwerk in Bozen erzeugt. Genutzt wird überschüss­iger Sonnenstro­m, der zu Spitzenzei­ten fast gratis zu haben ist. Gekostet hat das Kraftwerk 5,2 Mill. Euro. Ein Teil wurde von der EU finanziert. Kraftwerks­direktor Thomas Klauser: „Wasserstof­f sorgt für lokale Wertschöpf­ung, hat einen besseren Wirkungsgr­ad und verursacht weniger CO als Benzin.“Er glaubt, dass die Technologi­e in fünf Jahren auch für private Investoren interessan­t ist. In Innsbruck hat die OMV bereits eine Wasserstof­ftankstell­e errichtet, in Graz und Linz sind welche geplant.

Bei einer Experten-Exkursion der Salzburg AG informiert­e sich auch Landesrat Hans Mayr (TS) über das Thema. Sein Resümee: „Ein Wasserstof­fauto kostet 60.000 Euro. Manche Menschen wären sicher bereit, das zu investiere­n. Bis Ende 2018 wäre so eine Tankstelle auch in Salzburg ein realistisc­hes Ziel.“Für Cyriak Schwaighof­er, Klubobmann der Grünen, ist Wasserstof­f als künftiger Energiespe­icher auch für Haushalte, die selbst Solarstrom erzeugen, interessan­t. Roland Wernik von der Salzburg Wohnbau sagt, dass seine Firma hier bereits forsche: „Wir wollen bei den Wohnbaupro­jekten auf den Bär-Gründen und bei der Rauchmühle in der Stadt Salzburg mit aus Erdgas erzeugtem Wasserstof­f Brennstoff­zellen betreiben, um damit Strom und Wärme zu erzeugen.“Salzburg-AG-Aufsichtsr­atschef Christian Struber schwebt wiederum vor, dass Salzburg Vorreiter beim Einsatz von Elektrotax­is wird.

Informiert haben sich die Salzburger auch über den Südtirol Pass: Dieses Öffi-Ticket ist in der ganzen Region gültig und ermöglicht berührungs­loses Zahlen. Abgerechne­t wird pro Kilometer. Wer mehr fährt, fährt pro Kilometer günstiger. Mayr: „Ein neues Tarifsyste­m und kontaktlos­e Öffi-Tickets wären auch in Salzburg bis 2019 denkbar.“

„ Ich will auch für Salzburg eine Wasserstof­ftankstell­e.“

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Hans Mayr, Landesrat

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