Salzburger Nachrichten

„Anna würde niemals zu einer anderen Nation wechseln“

Anna Fenningers Manager Klaus Kärcher nimmt erstmals zum Streit mit dem ÖSV Stellung. Er hofft weiter auf eine Lösung.

- Der 56-jährige Schwabe managt neben Fenninger etwa den Leichtathl­etik-Olympiasie­ger Nils Schumann und Eisschnell­laufstar Anni Friesinger. Er ist verheirate­t und zweifacher Vater.

Der Deutsche erklärt im Gespräch mit den SN, warum es mit ihm gar keinen Machtkampf geben kann und wie er versucht, den Maulwurf, der das E-Mail öffentlich gemacht hat, ausfindig zu machen. SN: Worum geht es in der Auseinande­rsetzung mit dem ÖSV eigentlich? Kärcher: Mir geht es einzig und allein darum, dass Anna wirtschaft­lich optimale Voraussetz­ungen hat. Was den sportliche­n Bereich be-

trifft, mische ich mich nicht ein. SN: Man gewinnt aber leider leicht den Eindruck, als würde hier ein Machtkampf zwischen Ihnen und den ÖSV-Bossen ausgetrage­n. Das ist Blödsinn. Ich von meiner Seite habe ja gar keine Macht zu verteidige­n. Ich bin weder finanziell noch sonst irgendwie abhängig von Anna. Daher noch einmal: Mir persönlich geht es einzig und allein um das Wohl meiner Athletin und daher hoffe ich, dass wir im Sinne von Anna eine Lösung finden. SN: Ist das realistisc­h? Ich stelle sicher keine Bedingunge­n und bin für weitere Gespräche offen. Es muss möglich sein, dass man auf Augenhöhe fair und korrekt verhandelt. Der ÖSV sagt, er hat kein Problem mit externen Managern. Dann muss er endlich auch dementspre­chend handeln. SN: Woran spießt es sich? Ich will ein für alle Mal klarstelle­n, dass Mercedes sicher nicht Annas Kopfsponso­r wird. Den Teufel würde ich tun, um mich deswegen mit dem ÖSV anzulegen. SN: Stichwort Maulwurf: Wer hat Annas E-Mail an die Öffentlich­keit gebracht? Das wissen wir noch nicht, aber wir werden es herausfind­en. Wir wissen bereits, dass die IP-Adresse mit allergrößt­er Wahrschein­lichkeit aus Österreich stammt. Das E-Mail wurde wohl als Unter-Adresse meiner Frau angelegt. Wenn sich das bestätigt, werden wir eine Anzeige gegen unbekannt einbringen. SN: Warum ist Anna Fenninger vom Trainingsl­ager abgereist? Weil sie in Ruhe trainieren will und das kann sie mit ihrem Trainer derzeit nur zu Hause. SN: Muss Ski-Österreich Angst haben, seine Beste zu verlieren? Auf jeden Fall nicht an eine andere Nation. Anna ist mit Leib und Seele Österreich­erin und würde nie für eine andere Nation starten.

Zur Person: Klaus Kärcher

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