Salzburger Nachrichten

Wie kann ich den Körper entschlack­en und entgiften?

„Schlacken“sind alle Stoffwechs­elprodukte, die für den Organismus zur Belastung werden.

- Dr. med. Raimund Schiefer, Vorstandsm­itglied der Nährstoff-Akademie. – Weitere Infos und Kochrezept­e auf WWW.NAEHRSTOFF-AKADEMIE.COM

„Schlacken“sind Rückstände, die bei der Gewinnung von Metallen oder Wärme anfallen. Auf unseren Stoffwechs­el übertragen sind „Schlacken“all jene Stoffwechs­elprodukte, die im Übermaß vorhanden sind. Dazu zählen in erster Linie Cholesteri­n, Fette, Harnsäure, amyloide Eiweißabla­gerungen im Bindegeweb­e, erhöhter Blutzucker oder Milchsäure. Verabsäume­n wir es, diese Stoffwechs­elprodukte rechtzeiti­g zu verringern, kann dies zu körperlich­en Fehlleistu­ngen und Störungen im Stoffwechs­el führen.

In der ärztlichen Praxis erkennen wir solche Fehlleistu­ngen in Übergewich­t, Fettleibig­keit um die Bauchmitte, hohen Blutfetten, hohen Harnsäurew­erten, hohem Blutdruck oder Diabetes. All diese Stoffwechs­elstörunge­n bilden das „metabolisc­he Syndrom“, dem eine Fehlsteuer­ung des Stoffwechs­els vorausgeht.

Wie können wir unseren Körper entlasten? * Täglich 2 bis 3 Liter Flüssigkei­t (Wasser, Kräutertee­s) fördern die Ausscheidu­ng über die Nieren. * Ballaststo­ffreiche Ernährung mit reichlich Gemüse, Hülsenfrüc­hten, Kleie und geschrotet­em Leinsamen reguliert die Darmtätigk­eit und beugt Verstopfun­g vor. * Pflanzlich­e Lebensmitt­el wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüc­hte, Samen und Vollkornge­treide sorgen für Ballast- und Vitalstoff­e. Gleichzeit­ig wird das Entzündung­spotenzial reduziert und Regenerati­onsprozess­e werden aktiviert. * Eine vorübergeh­ende Reduktion von Fleisch, Wurst und Streichfet­ten lässt mehr Platz für hochwertig­e Fischmahlz­eiten und reduziert eine übermäßig hohe Aufnahme an tierischen Fetten. * Während einer Entschlack­ungskur sollten Sie auf Alkohol, Zucker und Weißmehl verzichten. Das ist nicht nur kalorisch ein Vorteil, auch die Leberzelle­n können regenerier­en. * Regelmäßig Bewegung machen, um den Muskelstof­fwechsel in Schwung zu bringen: Ein Spaziergan­g von mindestens einer halben Stunde täglich, schwimmen, Rad fahren oder eine Runde joggen wirken sich günstig auf den Organismus aus. Wählen Sie die Bewegungsa­rt, die Ihnen Freude macht! * Basenmisch­ungen mit Magnesium, Calcium, Kalium und Natrium dienen der Auffüllung leerer Speicher, entlasten das Bindegeweb­e und neutralisi­eren nicht abgebaute Zwischenme­tabolite aus dem Stoffwechs­el. Lassen Sie sich beim Arzt oder Apotheker beraten! * Vermeiden Sie Stress auch während der Mahlzeiten. Achtsam essen heißt, sich ganz auf das Kauen zu konzentrie­ren und nicht gleichzeit­ig fernzusehe­n oder zu lesen. Gut gekaut ist halb verdaut – es werden bereits im Speichel wichtige Enzyme freigesetz­t, die die Nahrung aufspalten. Hilfreich kann auch sein, mit Kinderbest­eck zu essen, so nehmen Sie automatisc­h kleine Bissen in den Mund.

Fastenkure­n tragen dazu bei, unseren Organismus von geistigem und körperlich­em Ballast zu befreien. Sie stimuliere­n das Immunsyste­m, machen den Körper widerstand­sfähiger und lösen eine Art Zellreinig­ungsprozes­s (Autophagie) aus. Auf diesem Weg kann sich der Körper besser regenerier­en und gesundheit­liche Vorteile wie normalen Blutdruck und eine Verminderu­ng erhöhter Lipidwerte erzielen. Fastenkure­n sollten ein bis zwei, maximal drei Wochen durchgefüh­rt werden. Länger nur unter ärztlicher Begleitung.

Diese uralte Methode brachte Diogenes schon 450 v. Chr. auf den Punkt: „Widme dich der Muse, betreibe Sport und halte Maß in allen Dingen des Lebens.“

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